Mangelhafte Weiterbildungsmöglichkeiten in der Online-Branche

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Weiterbildungsmöglichkeiten in der Onlinebranche sind mangelhaft

Die digitale Wirtschaft ist ein Wachstumsmarkt, vor allem junge Talente und Quereinsteiger haben hier gute Chancen. Doch wie sind die Arbeitsbedingungen in Online-Unternehmen überhaupt? Wie gut verdienen Marketer? Wie häufig sind Überstunden? Wie sieht es mit den Weiterbildungsangeboten aus? Solche und ähnliche Fragen haben Beschäftigte verschiedener Internetunternehmen für die Interessensvertretung connex.av beantwortet.

Seit der letzten Studie „Junge Branche, alte Muster“, die sich ebenfalls mit dem Arbeitsumfeld in der digitalen Wirtschaft beschäftigte, sind elf Jahre vergangen. Anlass für die Interessensvertretung der Medienschaffenden aus Rundfunk, Film und Neuen Medien, eine neue Studie zu beginnen. Zu diesem Zweck fanden Online-Befragungen im April und Mai dieses Jahres statt. Die Antworten von 169 Angestellten in Unternehmen, die ein Onlineportal betreiben, wurden gesammelt und anschließend von dem Medienunternehmen MBB ausgewertet. Demnach bildet die überwiegende Anzahl der Mitarbeiter junge Erwachsene. Die größte Gruppe bilden die 30-39-Jährigen, die Über-40-Jährigen macht ein Fünftel aus. Dabei ist die Mehrzahl der Angestellten akademisch ausgebildet. Auch die Gehälter sind erfreulich. Jeweils ein Viertel der Befragten bewegt sich in den Gehaltsspannen 30.000 – 39.999 Euro und 40.000 – 59.999 Euro. Ein Fünftel der Teilnehmer gab an, zwischen 20.000 und 29.999 Euro zu verdienen. Freie Mitarbeiter und Aushilfen finden sich kaum unter den Teilnehmern, 90 Prozent der Befragten weisen einen unbefristeten Arbeitsvertrag auf. Die Mehrzahl der Mitarbeiter arbeitet in Vollzeit, mehr als die Hälfte leistet Überstunden. Im Durchschnitt entsprechen diese acht Wochenarbeitsstunden.

Zufriedenheit mit Internetunternehmen überwiegend sehr gut

Während die Zufriedenheit in Sachen Arbeitsleistung und Gehalt durchweg eher hoch ist, sind nur wenige Angestellte mit der Perspektive im Unternehmen zufrieden. Die Arbeit in Online-Unternehmen macht den Angestellten überwiegend Spaß; 40 Prozent der Teilnehmer bewerteten die Arbeitsleistung mit „sehr gut“ und waren mit ihrem Gehalt „zufrieden“. Etwa die Hälfte bewertet ihr Unternehmen mit den Schulnoten 3 und 4, immerhin 13 Prozent sind „unzufrieden“, wenn es um das Verhältnis Arbeit und Gehalt geht. Die Gesamtzufriedenheit liegt mit 47,8 Prozent im Mittelfeld. Vor allem mit der Kommunikation im Unternehmen sowie der Dauer des Arbeitsverhältnisses zeigten sich die Umfrageteilnehmer zufrieden. Deutlicher Verbesserungsbedarf besteht jedoch in anderen Bereichen; so etwa den mangelnden Weiterbildungsangeboten, auch in Sachen Zielvorgaben vergeben die Teilnehmer Schulnoten von 3,0 bis 3,1. Noch etwas schlechter sehen die Angestellten die Karrierechancen, nach den Aufstiegsunternehmen im Unternehmen befragt, vergeben ein Viertel der Teilnehmer schlechte Noten. Trotz mangelnder Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten fühlen sich die meisten Angestellten wertgeschätzt. Hierbei liegen besonders die Kollegen vorn (70,5 Prozent), doch nur knapp die Hälfte erfährt ausreichend positives Feedback von Vorgesetzten.