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Leben & Arbeiten in München
Als Freistaat hat sich Bayern ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland gesichert. Tatsächlich definieren viele Ausländer dieses Bundesland als Deutschland und sehen den Münchner in Lederhosen und Dirndl als typisch deutsch an. Was die Stadt München aber wirklich ausmacht, erfahren Sie in unseren folgenden Fakten zum Leben und Arbeiten in München.
Münchner Redensarten und was sie bedeuten
1. „Obacht!“
Ins Hochdeutsche übersetzt handelt es sich hierbei um den Ausruf „Achtung!“ beziehungsweise „Pass auf!“. Am häufigsten wird dieser Begriff wohl von den Bedienungen während des Oktoberfestes verwendet. Mit mehreren Mass Bier bewaffnet, bahnen sie sich so den Weg zu den Tischen. Natürlich findet der Ausruf auch fernab der Wiesn Verwendung und sollte daher von Besuchern in München unbedingt verstanden werden. Schließlich kann ein deutliches „Obacht“ einem in bestimmten Situationen das Leben retten.
2. „Pfiad di nachad!“
Es gibt Menschen, die leben über Monate in München, ohne diesen Satz zu verstehen. Verwundert runzeln sie die Stirn, trauen sich aber nicht nachzufragen, was hiermit eigentlich genau gemeint ist. Um jegliche Unsicherheiten zu zerstreuen: Hierunter versteht sich eine alternative Grußfloskel zum bekannten „Servus“ und bedeutet so viel wie „Bis später!“. Ruft ein Münchner „Pfiad di“, so kann man sicher davon ausgehen, dass er sich in diesem Moment von jemandem verabschiedet.
3. „Schau ma moi, dann seng mas scho!“
Übersetzt man diese Weisheit ins Hochdeutsche, erkennt man den Satz: „Schauen wir mal, dann sehen wir’s schon.“ Die eigentliche Bedeutung aber lautet: „Ich mag darüber jetzt nicht mit dir diskutieren!“. Spricht ein Bayer diesen Satz aus, so ist er von seinem Gegenüber und dessen Aussagen genervt. Um ein unliebsames Thema schnellstmöglich zu beenden, spricht er also diesen Satz aus.
Klischees zu den Einwohnern Münchens
Wie jede Großstadt Deutschlands bietet auch München einige Vorlagen für hartnäckige Klischees. So nehmen Außenstehende beispielsweise an, dass alle Münchner politisch konservativ und Urbayern durch und durch sind. Doch betrachtet man das Einwohnerbild von Bayerns Hauptstadt genauer, wird deutlich, dass allein das urbayerische Bild kaum zutrifft. Mindestens jeder fünfte Münchner ist nämlich ein so genannter „Zug’Roaster“, also ein Hinzugezogener. Uns fast die Hälfte sind Ausländer beziehungsweise haben einen Migrationshintergrund. Demnach ist München kulturell sehr vielfältig und keineswegs so urbayerisch, wie immer angenommen.
Ein weiteres Vorurteil gegenüber den Münchnern ist, dass die meisten von ihnen zu viel Geld haben und versnobbt sind. Wirft man einen Blick in die Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik, könnte zumindest der erste Punkt bestätigt werden. Das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen fiel verglichen zu anderen Landkreisen Bayerns in der Metropolregion München regelmäßig am höchsten aus. Und beim Flanieren über die Maximilianstraße, die Einkaufsstraße in der Innenstadt Münchens, verstärkt sich aufgrund der zahlreichen Luxus-Boutiquen dieser Eindruck. Ob die Münchner deswegen aber auch versnobbt sind, darüber sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
Vor allem in den Köpfen der Fußball-Fans hat sich das Klischee manifestiert, der Bayern-München-Fan sei besonders arrogant. Ob arrogant oder nicht – im Laufe der vergangenen Jahre als scheinbar dauerhafter Deutscher Meister haben die Fans des FC Bayern München offensichtlich ihre Freude fürs Gewinnen verloren. Trifft man sie nach einem Spiel in U- und S-Bahn an, wirken sie nie sonderlich glücklich. Für sie scheint die Niederlage des gegnerischen Vereins vielmehr selbstverständlich – was auf andere wiederum schnell als Arroganz ausgelegt werden kann.
Top 5 der größten Unternehmen der Stadt
In München sind einige deutsche Traditionsunternehmen zu Hause. Der Automobilhersteller BMW ist solch ein Unternehmen. Mit knapp 35.000 Mitarbeitern gehört BMW zwar nicht zu den in Puncto Beschäftigtenzahl größten Firmen der Stadt, aber zu den beliebtesten. Glaubt man einer repräsentativen Umfrage, arbeiten die Münchner hier tatsächlich sogar am liebsten. Regelmäßig wird BMW als Arbeitgeber Nummer 1 benannt – und das sogar deutschlandweit.
Im Folgenden geben wir eine Top 5 der bei den Arbeitnehmern beliebtesten Münchner Firmen:
- 1. BMW
- 2. Siemens
- 3. Max-Planck-Gesellschaft
- 4. Frauenhofer-Gesellschaft
- 5. MTU Aero Engines
Weiterer Top-Arbeitgeber der Stadt ist die Technische Universität München (TUM), an der nicht nur rund 40.000 Studierende, sondern zudem fast 10.000 Mitarbeiter täglich ein- und ausgehen. Die Aufgabengebiete fallen dabei sehr vielseitig aus: Neben Professoren sind hier außerdem mehr oder weniger hochqualifizierte Mitarbeiter aus den Bereichen Verwaltung, Service, Handwerk und Gastronomie zu finden.
Ebenfalls fast 10.000 Angestellte sind bei den Stadtwerken Münchens beschäftigt und regeln so Strom- und Wasserversorgung sowie das Netz des öffentlichen Nahverkehrs. Siemens bietet immerhin noch knapp 9.000 Menschen eine Anstellung, nachdem die Marke in den 1950er Jahren größter und somit wichtigster Arbeitgeber Münchens war.
Münchens Immobilienmarkt
Bayerns Hauptstadt mit seinen 1,5 Millionen Einwohnern teilt sich in die 25 folgenden Stadtbezirke auf: Altstadt-Lehel, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Maxvorstadt, Schwabing-West, Au-Haidhausen, Sendling, Sendling-Westpark, Schwanthalerhöhe, Neuhausen-Nymphenburg, Moosach, Milbertshofen-Am Hart, Schwabing-Freimann, Bogenhausen, Berg am Laim, Trudering Riem, Ramersdorf-Perlach, Obergiesing-Fasangarten, Untergiesing-Harlaching, Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln, Hadern, Pasing-Obermenzing, Aubing-Lochhausen-Langwied, Allach-Untermenzing, Feldmoching-Hasenbergl und zu guter Letzt Laim. Diese Bezirke wiederum sind in insgesamt 108 Stadtteile unterteilt.
Die Altstadt ist das Zentrum Münchens. Mit ihrer Fußgängerzone, dem Marienplatz und der Frauenkirche als Wahrzeichen dient sie weniger als Wohnbezirk, denn vielmehr als pulsierendes Herz. Beliebte, aber durchaus kostspielige Wohngegend dagegen ist Schwabing mit seinen exklusiven Luxus-Neubauten inmitten florierender Bürogebäude.
Wer sich seine Umgebung grün wünscht, der sollte nach Lehel ziehen. Hier ist nicht nur die unmittelbare Nähe zum Englischen Garten gegeben. Auch der Eisbach, in dem von Sommer bis Winter Sportbegeisterte auf ihren Surfbrettern über die künstliche Welle tanzen, ist ein echtes Highlight.
Weitere beliebte Wohnviertel sind Sendling, Sendling-Westpark, Obersendling und Hadern. Hier gibt es neben zahlreichen Miets- und Hochhäusern auch eine Vielzahl Wohnblocks in unmittelbarer Nähe zu Isar und Parkanlagen.
Lebhafter geht es dagegen in der Ludwigvorstadt zu, vor allem während des Oktoberfestes. Denn mitten in diesem Bezirk liegen Theresienwiese und Bavaria und laden alljährlich Millionen Einheimische und Touristen zum Feiern ein.
Das kann der öffentliche Nahverkehr
In München gilt der Verbundgedanke. Wer Fahrgast des öffentlichen Nahverkehrs ist, der kann S- und U-Bahn sowie Busse und Tram mit nur einem Ticket benutzen. Für alle Verkehrsmittel gibt es außerdem nur einen Fahrplan und demzufolge auch nur ein Netz. Verbundlandkreise, Verbundgesellschaft und sämtliche Verkehrsunternehmen arbeiten partnerschaftlich zusammen, was den Fahrgästen das Fahren mit dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) besonders einfach und komfortabel gestalten soll.
Das scheint zu funktionieren, schließlich befördert der MVV laut eigenen Angaben mehr als 2,7 Millionen Menschen. Touristen, Berufstätige und Pendler, Flugreisende, Messebesucher, Senioren, Kinder und Jugendliche – für alle Reisenden gibt es passende Konditionen und den jeweils günstigsten Ticket-Tarif.
Typisches Münchner Essen
Typische Spezialität, die in jedem Brauhaus auf der Speisekarte steht, ist die Weißwurst. Sie wird nur am Vormittag bis 12Uhr und daher meist als Weißwurst-Frühstück in Kombination mit süßem Senf, Brezn und Weißbier serviert. Der waschechte Bayer schneidet seine Wurst übrigens nicht. Er zuzelt stattdessen, also lutscht das Innere aus der Haut.
Wie bereits erwähnt, gehört zu einem Weißwurst-Frühstück immer auch die Brezn dazu. Da es das Laugengebäck bei jedem Bäcker gibt, dient sie außerdem als kleiner Snack zwischendurch. Dann wird sie gerne mit Butter bestrichen und mit Schnittlauch garniert gegessen.
Ein weiterer klassischer Snack in München ist der Leberkäs‘. Auch wenn der Name es vermuten lässt: Mit Käse hat diese Speise nichts zu tun, sondern – wie könnte es anders sein – mit Fleisch. In Form einer etwa einen Zentimeter dicken Fleischscheibe wird der Leberkäs‘ besonders gern mit süßem Senf in der Semmel, also im Brötchen, verspeist.
Besonders deftig wird es mit den folgenden Gerichten: Schweinsbraten mit Kruste und Kartoffelknödeln, Hendl (gebratenes Hähnchen) und Schweinshax’n mit Sauerkraut. Fleischlos ist eigentlich nur ein Gericht auf den Speisekarten bayerischer Lokale: Kässpatzen. Hierbei handelt es sich um eine Abwandlung der berühmt berüchtigten “Maccaroni and Cheese”. Spätzle werden mit einer ordentlichen Portion Emmentaler überbacken und anschließend mit Röstzwiebeln serviert.Auch für süße, köstliche Nachspeisen ist München bekannt. Neben der aus Hefeteig bestehenden Dampfnudel in Vanillesauce gibt es hier auch den leicht salzigen Reiberdatschi (Kartoffelpuffer), die mit Apfelmus gereicht werden, oder für Schoko-Liebhaber die Prinzregententorte.
Zu guter Letzt seien natürlich noch die vielen Bier-Spezialitäten der Stadt erwähnt. Viele Brauereien in ganz Bayern haben die Bier-Vielfalt explodieren lassen. So gibt es verschiedene Sorten Helles, Weißbier und Pils. In den unzähligen Biergärten Münchens lässt sich das eine oder andere Bier genüsslich probieren.
Das bietet das Nachtleben
Neben kleineren, innovativen Clubs und Bars ist München vor allem für seine Schickeria bekannt. Viele Locations haben sich – vornehmlich in Puncto Preise – an das schöne und reiche Publikum angepasst. Bekannteste Adresse dürfte das P1 in der Prinzregentenstraße sein. Hier heißt es: Sehen und gesehen werden, während der Champagner in Strömen fließt.
Aber auch anderen Nachtschwärmern wird in München ein vielseitiges Programm geboten. In den unterschiedlichen Bezirken gibt es wirklich für jeden die passende Lokalität. Man muss nur wissen wo.Tanzen lässt es sich am Wochenende gut in einem der fünf nebeneinanderliegenden Nachtclubs am Maximilianplatz. Vor allem Fans von House-Musik kommen hier voll auf ihre Kosten. Zuvor gibt es in einem der zahlreichen Restaurants in der Gegend eine köstliche Stärkung, um die Nacht zum Tag zu machen.
In den Genuss hervorragender Live-Musik kommt man im Nightclub des Hotels Bayrischer Hof, der seinen Gästen auf dem Dach saisonal auch eine Eisbar bietet. Ebenfalls im Bayrischen Hof befindet sich mit Falk’s Bar ein nobles Ambiente inmitten des historischen Spiegelsaals.
Ein gemischtes Szene-Publikum findet sich in der Sonnenstraße zum Feiern ein. Hier gibt es von schick bis alternativ verschiedene Clubs mit stimmungsvoller Musik, die Leute von überall her anlocken. Wer weiter bis zur Müllerstraße geht, den erwartet dort wohl das entspannteste Publikum der Stadt. In chilliger Atmosphäre zieht man hier von Club zu Club – und das an jedem Tag der Woche.
Die meisten Touristen sind am so genannten Platzl rund um Hofbräuhaus und Hardrock Café zu finden. Bei leckeren Cocktails und guter bayerischer Küche wird hier eher zünftig zusammen gesessen als getanzt.
Top 5 Kultur & Sightseeing
Durchschnittlich kommen um die 14 Millionen Menschen aus aller Welt nach München. Viele davon wollen natürlich das Oktoberfest miterleben, doch es gibt eine Vielzahl anderer Grüne, um Bayerns Hauptstadt zu besuchen. Eine Top 5 der wichtigsten oder zumindest schönsten Sehenswürdigkeiten sieht wie folgt aus:
1. Die Frauenkirche
Die Skyline Münchens prägen in erster Linie die beiden Kirchtürme der Frauenkirche, deren vollständiger Name Dom und Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau lautet. In der Kirche befindet sich nicht nur das Grabmal von Kaiser Ludwig, sondern direkt in der Eingangshalle auch der so genannte Teufelstritt. Laut Sage handelt es sich hierbei um den Fußabdruck des Teufels, der die Kirche zerstören wollte.
2. Das Hofbräuhaus
Nicht nur Touristen sollten einmal zu Gast im legendären Hofbräuhaus gewesen sein. Täglich gehen hier rund 10.000 Mass Bier über die Theke. Dazu gibt es deftige Speisen und jede Menge gute Laune.
3. Das Nationaltheater
Am Max-Joseph-Platz befindet sich der Sitz der Bayerischen Staatsoper. Nachdem es im frühen 19. Jahrhundert erbaut und anschließend durch Brand und Kriegsbomben gleich zweimal zerstört wurde, gelang in den 1960er Jahren die Eröffnung der Rekonstruktion. Seitdem kommen mehr als 2.100 Zuschauer in den Genuss musikalischer Kultur.
4. Das Siegestor
Am nördlichen Ende der Ludwigstraße befindet sich das Siegestor, das Ludwig I. nach dem Sieg über Napoleon errichten ließ. Architektonisches Vorbild war der in Rom befindliche Kontantinbogen.
5. Die Bavaria und Ruhmeshalle
Jeder Besucher des Oktoberfestes hat das Bayerische Nationaldenkmal schon einmal gesehen: Mitten auf der Theresienwiese thront die Bavaria, die Urmutter der Bayern. Hinter ihr befindet sich die Ruhmeshalle, in der Büsten an bedeutende bayerische Persönlichkeiten erinnern.
Raus aus München
Die Umgebung Münchens ist bekannt für ihre vielen Berge. Atemberaubende Ausblicke über Täler, saftig grüne Wiesen und felsige Steilwände sorgen bei Wanderern und Kletterern für einen erhöhten Herzschlag. Urige bewirtschaftete Berghütten sorgen dabei für das leibliche Wohl.
Im Berchtesgadener Land erwartet einen der Watzmann, einer der bekanntesten Berge dieser Gegend. Extrem-Sportler schwören auf das Brauneck, Wintersportler auf die SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental, gediegene Wanderer auf den Herzogstand und Kletterer auf die Kampenwand.
Entlang der vielen Berge erstrecken sich wunderschöne Fluss- und Seen-Landschaften mit kristallklarem Wasser, die zu Wanderungen und Spaziergängen an schönen Sonnentagen einladen.
Außerdem ist Bayern berühmt für seine vielen Schlösser. Bekanntestes ist wohl das Schloss Neuschwanstein nahe der Stadt Füssen. Täglich tummeln sich hier tausende Touristen, um die prunkvollen Räumlichkeiten von Ludwig II. inmitten einer märchenhaften Architektur zu bestaunen. Ebenfalls sehr beliebt ist das bis heute nicht fertiggestellte Herrenchiemsee, das sich auf einer im Chiemsee liegenden Insel befindet und zur damaligen Zeit als „Neues Versailles“ gefeiert wurde.
Nicht ganz so prunkvoll geht es im Kloster Andechs zu. Auf dem Heiligen Berg am Ammersee liegt die weitläufige Anlage mit eigener Brauerei und einem Klostergasthof.
Fazit
Dass Tradition und Moderne in München aufeinandertreffen, ist an vielen Orten der Stadt deutlich spürbar. Die Einwohner genießen das besondere Flair, das gerade im Hochsommer an die Städte Italiens erinnert. Mit einer Vielzahl namhafter Unternehmen mit Zukunft bietet sich hier ein breites Spektrum an größtenteils sicheren Arbeitsplätzen. Darüber hinaus gestalten sich auch die Freizeitaktivitäten abwechslungsreich.
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Dezember, 2024
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