Nur vier Tage arbeiten bei gleichem Gehalt?

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Nur vier Tage arbeiten bei gleichem Gehalt?

Es ist ein Wunsch von 75 Prozent der arbeitenden Menschen in Deutschland: Sie befürworten eine Reduzierung der Arbeitswoche um einen Tag. Gehaltseinbußen sollte es dabei allerdings nicht geben. Viele finden jedoch, dass dann Arbeitsleistung und Produktivität nicht auf demselben Niveau gehalten werden können, wie eine Fünf-Tage-Woche dies ermöglicht. Die Diskussion spaltet vor allem die Generationen, wie eine Umfrage des Recruiting-Portals JobTeaser ermittelt hat.

Produktivität ist nicht alles?

Beruf und Karriere sind der Generation Z (18- bis 27 Jahre) laut eigenen Angaben besonders wichtig. Dagegen findet etwa ein Drittel der 43- bis 60-Jährigen ihren Job sogar „unwichtig“.
Insgesamt befinden 63 Prozent der TeilnehmerInnen die Idee, von einer Fünf-Tage-Woche auf eine Vier-Tage-Woche umzusteigen, für gut. Allerdings betonen 45 Prozent der Generation X, dass eine solche Reduzierung praktisch gar nicht möglich sein
Die kritischen Punkte: Produktivität und Arbeitsleistung. Viele sehen hier kein Problem, 33 Prozent merken jedoch an, dass in einer Vier-Tage-Woche täglich länger gearbeitet werden müsse, um aktuelle Standards zu halten. 29 Prozent betonen: täglich noch länger zu arbeiten ist unmöglich. Auffallend anders denkt die Generation Z: 79 Prozent gehen davon aus, dass auch mit einem Tag weniger dieselbe Produktivität gewährleistet werden könne.
Produktivität ist nicht alles, sagen 75 Prozent der Befragten. Sie legen vor allem Wert darauf, dass es bei einer Umstellung keine Gehaltseinbußen geben dürfe. 44 Prozent fordern, dass „auf keinen Fall“ weniger gezahlt werden dürfe
Doch was würden die Befragten mit einem freien Wochentag anstellen? 67 Prozent geben hier der Familie oder dem Partner den Vorrang, etwa die Hälfte räumt den Alltagspflichten Priorität ein. Gemeinnützigen Aktivitäten möchten an diesem Tag nur 16 Prozent der TeilnehmerInnen nachgehen.

Die Bedeutung von Arbeit und Karriere wird von der jungen Generation stärker gewichtet. Für alle Altersgruppen gilt, dass der Job vor allem die Existenz sichern soll (70 Prozent). 44 Prozent fühlen sich unabhängig, wenn sie einen guten, sicheren Arbeitsplatz haben. Die Generation Z sieht aber auch die Faktoren Spaß bei der Arbeit (44 Prozent), gesellschaftliche Anerkennung und Selbstverwirklichung (38 Prozent) im Fokus. Bei der älteren Generation dagegen spielt der Punkt „gesellschaftliche Anerkennung“ nur noch für 7 Prozent eine Rolle.

Finanzielle Zukunftssorgen bei allen

Auf ihr Rentenalter blicken allerdings alle befragten Altersgruppen mit Sorge: So denken nur 18 Prozent der Generation Z, dass ihre Rente sie im Alter finanziell absichern wird, Auch bei den älteren Generationen fühlt sich fast niemand ausreichend abgesichert. Trotzdem freuen sich die fortgeschrittenen Jahrgänge darauf, im Rentenalter mehr Zeit mit der Familie und Freunden verbringen zu können (56 Prozent). Bei den Jüngeren machen sich dagegen knapp 50 Prozent große Sorgen darum, dass die wirtschaftliche Situation in Zukunft noch deutlich unsicherer wird.