Lebenszeit von Tiktok und Co. begrenzt?

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Lebenszeit von Tiktok und Co. begrenzt?

Instagram und Facebook kennt fast jeder seit Jahren und auch die Newcomer Tiktok und Clubhouse erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch haben die gehypten neuen Social-Media-Kanäle für das Marketing wirklich Zukunft? Experten bezweifeln dies.

Welche Rolle werden soziale Netzwerke in Zukunft für das Onlinegeschäft spielen? Wie sind die strenger werdenden Privacy-Standards mit Blick auf die Zukunft von Social-Media-Marketing zu gewichten? Zu diesen Themen hat die Frankfurter Agentur Zwei Digital 200 Professionals aus der Marketingbranche befragt. Fazit: Die Meinungen sind vielschichtig.

Facebook ersetzt im Lockdown echte Freunde

Fakt ist: Seit Corona boomen die Social-Media-Kanäle auch bei den Älteren, 52 Prozent der Studienteilnehmer geben an, dass die Kommunikation via Facebook, Instagram und Co gerade der älteren Zielgruppe im vergangenen Jahr wichtig geworden ist und sie mehrere Stunden täglich online kommunizieren oder sich unterhalten lassen. Echte Freunde kann man nicht mehr treffen, durch Facebook haben viele das Gefühl, mit der Welt in Verbindung zu bleiben.

Welches Potenzial soziale Netzwerke für den Handel haben, versuchen Branchenexperten einzuschätzen: 65 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass die sozialen Netzwerke bald wichtige Absatzkanäle darstellen werden. Nur 19 Prozent prognostizieren, dass dies nicht der Fall sein wird, der Rest der Befragten will sich nicht festlegen. Ebenfalls 65 Prozent gehen davon aus, dass sich Social Media zu Anbietern von Shopsystemen weiterentwickeln wird.

Keine hohe Halbwertszeit für die Neuen?

Auch TikTok und Clubhouse wurden in die Prognosen mit einbezogen: Dass die beiden Newcomer unter den Social Networks sich zu unverzichtbaren Kanälen im Marketing-Mix etablieren werden, glauben nur 23 Prozent der Befragten. 40 Prozent gehen davon aus, dass die neuen Kanäle den etablierten Plattformen nicht dauerhaft das Wasser reichen können. 37 Prozent wollten sich nicht festlegen.

Was bringen die neuen Privacy-Standarts?

Nachhaltige Veränderungen werden auch die Themen Tracking und Privacy bringen, die im Zug des geplanten iOS-Updates 14 gründlich Staub in der Marketing-Welt aufwirbeln werden. Hier glauben 48 Prozent der Teilnehmer, dass es aufgrund strengerer Datenschutzmaßnahmen immer schwieriger wird, Kunden mit personalisierter Werbung zu erreichen. Nur 27 Prozent sehen dies nicht so.

Wie viel wird übrig bleiben von den digitalen Marketing-Strategien, mit denen Unternehmen bislang arbeiten, wo müssen die Agenturen und Marken angesichts erschwerten Trackings und höher geschraubter Privacy-Standarts umdenken? 66 Prozent gehen davon aus, dass digitale Werbestrategien grundlegend überdacht werden müssen, nur 14 Prozent halten eine Anpassung für unnötig.