KI im Marketing: Zwischen Hype und Skepsis

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KI im Marketing: Zwischen Hype und Skepsis

Diejenigen, die der künstlichen Intelligenz (KI) skeptisch gegenüberstehen, werden weniger. Gleichzeitig nimmt der Einsatz dieser Technologie in den Unternehmen stetig zu, bundesweit um 53,2 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Trotzdem ist bei beidem noch Luft nach oben – bei der Akzeptanz wie auch bei der Implementierung, wie die SRH Berlin University of Applied Sciences in einer Studie ermittelt hat.

Für die Erhebung „Künstliche Intelligenz – Die Zukunft des Marketings“ hat Prof. Dr. Claudia Bünte in der DACH-Region insgesamt 170 Marketing-Verantwortliche befragt, davon sind der Großteil Führungskräfte. Als größte Herausforderung in nächster Zeit sehen 60 Prozent der Experten die KI-Ausbildung.

Erleichterung für alle Bereiche

Obwohl KI zu Beginn skeptisch beäugt wurde, stimmen zunehmend mehr Firmen einer umfangreichen Nutzung zu: Wie die Studie zeigt, setzen Marketing-Verantwortliche die Technologie inzwischen in allen fünf zentralen Bereichen der Sparte Marketing-Consumer ein: Strategie, Insights, Produkt/Preis, Performance Marketing sowie Werbung und Vertrieb. Dabei unterstützt KI sowohl extern als auch intern alle Bereiche, die mit der Kundeninteraktion zu tun haben und trägt dazu bei, die Arbeitsvorgänge wesentlich zu vereinfachen und effizienter zu gestalten.

Knapp 86 Prozent der TeilnehmerInnen gehen davon aus, dass KI in den kommenden Jahren noch wichtiger werden wird. Viele sehen in der Technologie nicht weniger als einen Erfolgsgaranten für ihr Unternehmen. Prof. Bünte betont, es habe sie ohnehin „überrascht, dass es so lange gedauert hat, bis diese Technologie im Marketing flächendeckend zum Einsatz kommt.“

Gründe für den inzwischen verstärkten Einsatz von KI ist vor allem, dass Marketing-Verantwortliche ihr Wissen zum Thema ausgebaut und wichtige Voraussetzungen geschaffen haben, um KI zu implementieren. 81,1 Prozent haben in den vergangenen drei Jahren etwa durch die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) ihre Kenntnisse rund um den Bereich KI verbessert. Inzwischen haben sie Erfahrungen mit diversen KI-Tools gesammelt. Als große Herausforderung wird nun gesehen, die Mitarbeiterschaft als Ganzes an den beruflichen Alltag mit KI heran zu führen, um das Potenzial der Technologie voll auszuschöpfen.

Noch schätzen Verantwortliche ihr eigenes Wissen rund um KI eher niedrig ein. Prof. Bünte betont, dass „systematische Trainings“ bei der Nutzung von KI-Tools von enormer Bedeutung sind, „da es ständig neue Anwendungen gibt, die auf den Markt drängen, wie etwa ChatGPT.“

Deshalb müsse nun vor allem in Schulung und Training der menschlichen Teammitglieder investiert werden. Vermutlich werden daraus auch neue Berufe entstehen, wie etwa der des Promt-Designers.

Viele, die KI bereits in der Firma einsetzen, sehen seitdem Vorteile im Wettbewerb für ihr Unternehmen. Um das volle Potenzial der Technologie zu nutzen, muss der Faktor Mensch künftig jedoch stärker berücksichtigt werden: Mitarbeitende brauchen mehr Schulung und Training, um sich sicherer im Umgang mit neu implementierten Standarts zu fühlen.