Instagram macht Zwischenmahlzeiten sexy

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Instagram macht Zwischenmahlzeiten sexy

Ein paar Apfelschnitze zur Stärkung zwischen Frühstück und Mittagessen – das war gestern. Heute snackt man nicht mehr irgendwas, sondern informiert sich unter Hashtags wie #foodporn über angesagte Proteinquellen. Ganz weit vorn liegen vegane Leckereien, die auf Instagram stylisch präsentiert werden und aus einer einfachen Zwischenmahlzeit ein sexy Kultprodukt machen. Der spezialisierte Einzelhandel profitiert davon enorm, denn die Online-Werbung, die die Community für Nahrungsmittel macht, ist enorm.

Snacks sind das große Lifestyle-Thema

Brandwatch kümmert sich um die „Digital Consumer Intelligence“ und hat sich in einer aktuellen Studie dem Thema Zwischenmahlzeiten gewidmet. Denn selbige werden in Deutschland zunehmend beliebter. Die wichtigsten Mahlzeiten des Tages bleiben zwar nach wie vor das Frühstück und das Abendessen – 30 Prozent der Social Media Nutzer in Deutschland posten zu diesem Thema. Doch die Beiträge zum Stichwort Snacks nehmen signifikant zu. Zu Zwischenmahlzeiten streuten 2018 nur 8 Prozent der User Inhalte, inzwischen sind es schon 15 Prozent. Besonders beliebt sind Beiträge rund um Kuchen, selbstgemachte Riegel und Kekse: Weizenmehl und Industriezucker sind out, trendy ist alles, was zu großen Teilen aus Dinkelmehl, Sojamehl, Kokosblütenzucker, Erbsenprotein oder Chia-Samen besteht.

Instagram lebt von Lifestyle-Themen, und da nimmt Essen einen großen Platz ein. Inzwischen sind die drei bedeutendsten Hashtags auf Instagram: #food, #foodporn sowie #instafood. Und es geht längst nicht nur um Rezepte, sondern auch um Themen wie umweltbewusste Lebensmittel, Nahrungsmittelallergien oder vegane Lebensweise. Die Stichworte #ernährung, #gesundheit sowie #vegan liegen übrigens bei Twitter aktuell ganz vorn. Inzwischen gibt es allein für die Sparte Essen über 2.800 Emojis. Geschirr mit Besteck sowie Obst und Süßigkeiten in allen Variationen machen einen großen Teil der Möglichkeiten aus.

Die Community pusht den stationären Handel

Da gut 60 Prozent der Social-Media-Nutzer im stationären Einzelhandel einkaufen, werben sie auch entsprechend via Social Media für ihre Lieblingsgeschäfte. Wo gibt es die größte Produktauswahl bei Themen wie Bio oder Vegan? Wer achtet auf Kennzeichnungslabel für Fleischprodukte? Besonders häufig erwähnt werden Aldi, Edeka und Rewe.

Besonders die Anzahl von Beiträgen zum Stichwort Bowls ist angestiegen: Von 30 Prozent im Vorjahr auf 36 Prozent. Besonders gehiped werden Bowls zum Frühstück mit Smoothies oder Porridge (40 Prozent), doch auch für das Mittag- und Abendessen geben hier jeweils etwa 20 Prozent der User regelmässig ihre Tipps ab. Dabei ist Low-Carb zwar noch immer akutell, wurde von Themen wie Vegan oder Clean-Eating aber längst überholt.

Fleischersatz löst Hype aus

Fleischersatz ist in aller Munde. Vegane Produkte, vom Aufschnitt über Würstchen bis hin zu Beyond Meat Burgern sind das große Thema in der Community. 2013 lag der Anteil der veganen Produkte, die neu eingeführt wurden, bei etwa 4 Prozent. 2018 waren es schon 13 Prozent, Tendenz steigend. In Social-Media-Foren stieg die Anzahl der Beiträge zum Thema Fleischersatz im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent an.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die deutsche Social-Media-Community hat einen starken Hang zu gesunder Ernährung und kommuniziert das auch rege. Zudem schaffen die User ganz von allein, was der Handel mit großen Online-Kampagnen allein längst nicht schafft: Sie bauen Vertrauen in stationäre Geschäfte auf und machen neugierig auf die innovativen Regale in den herkömmlichen Supermärkten.