Influencer-Marketing: Die Nachfrage steigt

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Influencer-Marketing: Die Nachfrage steigt

Werbetreibende werden im kommenden Jahr deutlich mehr Geld für Influencer-Marketing ausgeben. Experten gehen davon aus, dass die Spendings um etwa 20 Prozent nach oben klettern werden. Neben den Dauerbrennern Beauty und Fashion steigt die Nachfrage vor allem in den Sparten Finanzen, Pharma und Health. Wer als InfluencerIn unter einer Million Followern bleibt, soll besonders profitieren.

Influencer-Marketing hat vor allem bei jüngeren Menschen den klassischen Werbespots längst den Rang abgelaufen. Doch das Potenzial ist offenbar noch längst nicht ausgeschöpft. Um zu sehen, welche konkreten Tendenzen sich abzeichnen, hat die DMEXCO im vergangenen Juni die Meinungen von zehn etablierten Influencer-Agenturen eingeholt. Zentrale Fragestellung: Wie wird sich das Influencer-Marketing in Deutschland weiterentwickeln?

70 Prozent der befragten Agenturen haben betont, dass die Nachfrage der Werbetreibenden im laufenden und im kommenden Jahr weiter steigen wird, was Influencer-Marketing betrifft. Ein Wachstum dieses Sektors um bis zu 20 Prozent prognostizieren 80 Prozent der teilnehmenden Unternehmen. Übrigens: Weltweit werden in diesem Jahr 21 Mrd. US-Dollar für Influencer-Marketing ausgegeben, so die Schätzung des amerikanischen Influencer Marketing Hub.

Weniger Follower, authentische Wirkung

Im Influencer-Marketing wird es künftig noch konkreter darum gehen, wer wie viele FollowerInnen hat. Am profitabelsten – so die Einschätzung der Fachleute – werden diejenigen InfluencerInnen werben, die unter einer Million Follower bleiben. Das sind die sogenannten Nano-, oder Micro-InfluencerInnen. Warum ist das so? Josef Raasch, CEO bei WLO.SOCIAL erklärt das Phänomen so: „Wer unter einer Million FollowerInnen bleibt, konzentriert sich mehr auf die Botschaft als auf die Views.“ Ein homogener und kleinerer Kreis von Followern könne mit den Werbebotschaften deshalb auch gezielter erreicht werden. Zudem wirke der Kontakt zwischen UserInnen und InfluencerInnen privater. Die Werbebotschaften werden deshalb als authentischer wahrgenommen. Außerdem müssen viele Firmen wegen der Inflation und schwankendem Konsum ihre Budgets aktuell effektiver einsetzen. Deshalb bezeichnet Raasch Micro-InfluencerInnen als „das Mittel der Wahl.“
Vor allem in den SpartenBeauty und Fashions sollen die Spendings weiter anziehen. Doch auch die Bereiche Finanzen und Gesundheit werden für das Influencer-Marketing immer wichtiger, so der einhellige Tenor der befragten Agenturen.

Gemeinsame Werte schaffen die Basis

80 Prozent der Werbetreibenden achten darauf, dass sich ein passender Influencer sehr gut mit dem Produkt und seiner Zielgruppe identifizieren kann. Beide Seiten sollten ein gemeinsames Werteverständnis haben. Die Content CreatorInnen müssen in erster Linie authentisch wirken. Als weniger wichtig werden von den Befragten aktuell die Themen Nachhaltigkeit und Diversität gewertet.
Als größter Wachstumstreiber wird von der Mehrheit der Influencer-Agenturen TikTok gewertet. Doch auch Twitch, YouTube und LinkedIn seien ernst zu nehmende Wachstumsgaranten.
Kaum aktuell derzeit sei in der Influencer-Szene das Thema Künstliche Intelligenz.