Inflation trifft Marken besonders hart

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Inflation trifft Marken besonders hart

Bei 7,6 Prozent liegt die Inflation aktuell in Deutschland. Für die Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet dies zum großen Teil, dass sie teure Markenprodukte häufiger in den Regalen lassen und auf die günstigeren No-Name-Produkte zurückgreifen.

Der Marktdienstleister DCMN hat aufgrund der hohen Inflation im Mai 2.500 Personen in Deutschland zur Teuerung und ihrem Einkaufsverhalten befragt. 88 Prozent der Teilnehmer gaben insgesamt an, dass sie die Auswirkungen der Inflation deutlich spüren. Die sogenannte Babyboomer-Generation (die Jahrgänge 1946 bis 1965) ist laut Studie besonders betroffen: 93 Prozent spüren hier laut eigenen Angaben die Teuerung und ihre Folgen. Vor allem in den Sparten Lebensmittel (53 Prozent) und Benzin/Diesel (35 Prozent) sind die Ausgaben stark angestiegen.
Wegen der Inflation kaufen gut zwei Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger preisbewusster ein. Es werden öfter Discounter statt Supermärkte besucht und Sonderangebote genutzt.

Markenprodukte bleiben oft in den Regalen

Für die Teilnehmer bedeutet preisbewusstes Einkaufen allerdings mehr, als Sonderangebote zu kaufen und Discounter zu besuchen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer betonten, dass sie in hohem Maß auf Markenprodukte verzichten. Sie kaufen lieber günstigere Artikel wie etwa Discountermarken. 65 Prozent der befragten Frauen gaben dies an sowie 57 Prozent der Männer. 10 Prozent sagten aus, dass ihnen prinzipiell nicht klar sei, warum man Markenprodukte vorziehen sollte. Matthias Riedl, CEO bei DCMN, betont, dass die Teuerung in nächster Zeit nicht absinken werde. Die Sparsamkeit der Menschen werde sich eher noch verstärken. Trotzdem sollten die Marken weiterhin in Werbung und ihre gewohnten Aktivitäten investieren. Gewinner in Krisenzeiten sind laut Riedl vor allem die Firmen, die in der Kommunikation am Ball bleiben und sie sogar ausbauen, obwohl die Zeiten schwierig sind. Zudem sinken während einer Rezession auch die Mediakosten, deshalb können Verbraucherinnen und Verbraucher zu relativ günstigen Preisen zielgerichtet erreicht werden. Nie sei es wichtiger gewesen als heute, dass Marken ihre Alleinstellungsmerkmale und ihre Zielsetzung mit entsprechenden Kampagnen öffentlich gut positionieren. So werde nicht nur der Kontakt zu den Bestandskunden gehalten, auch Neukunden können gewonnen werden. Die Investitionen ins Marketing bringen laut Riedl auf lange Sicht viele Vorteile mit sich. Werden die Aktivitäten hingegen unterbrochen, wird die Verbraucherbindung geschwächt. Zudem biete sich jetzt Markenverantwortlichen die Chance, ihre Markenbotschaften zu verändern ändern und damit authentisch zu reagieren. Dies könne die Beziehung zwischen Kunden und Marken vertiefen.