Hybrides Arbeiten: Gut für die Klimabilanz

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Hybrides Arbeiten: Gut für die Klimabilanz

Der Ausbruch der Pandemie hat die Bürokultur auf den Kopf gestellt und viele Mitarbeitende möchten das Home Office auch jetzt nicht mehr missen. Die neue Art zu arbeiten hat offenbar auch ganz andere Vorteile, wie eine Studie von IWG in Zusammenarbeit mit Arup ermittelt hat: Weniger Staus, weniger Kilometer mit den Autos, seltener übervolle Züge – das Klima und die Umwelt profitieren definitiv von Remote Work.

Eigentlich ist es eine Binsenweisheit: Wer dort wohnt, wo er arbeitet, spart deutlich CO2-Emissionen ein. Wenn das ein Großteil der Mitarbeitenden in großen Städten fast drei Jahre lang so handhabt, zeitigt dies wahrnehmbare Ergebnisse. So zeigt die aktuelle Studie auf, dass hybrides Arbeiten die Klimakrise definitiv positiv beeinflussen kann. Für die Erhebung wurden Großstädte in den USA und Großbritannien untersucht. Die Ergebnisse verblüffen: In Los Angeles sind die CO2-Emissionen im Lauf der Pandemie um 87 Prozent gesunken, in Manchester phasenweise um bis zu 70 Prozent.

Das Augenmerk liegt auf dem Kohlenstoff-Fußabdruck

Einen großen CO2-Fußabdruck hinterlässt ohne Frage das tägliche Pendeln – ob mit dem Auto oder mit der Bahn. Wer stattdessen nur ab und an pendelt und ansonsten im Homeoffice bleibt oder lediglich zu einem nahe gelegenen Büro fahren muss, spart Emissionen ein, die sich summieren. Die Kombination aus Büroarbeit und einem lokalen Arbeitsplatz ist für viele inzwischen sehr attraktiv geworden – nun kommt offenbar dazu, dass diese Arbeitsweise auch gut fürs Klima ist.

Hybrides Arbeiten wird auch in Deutschland immer angesagter – und auch hier zeigen sich positive Auswirkungen auf die Umwelt. Der Verkehr, vor allem der zäh fließende, hat deutlich abgenommen – in der Bundesrepublik Deutschland haben sich die Emissionswerte seit Beginn der Pandemie tatsächlich verbessert. Wer das Auto gegen das Fahrrad eintauscht und Büros nach entsprechenden Umweltstandards modernisiert, kann zusätzlich den Kohlenstoff-Fußabdruck verkleinern.

Lokales Büro statt Zentrale für alle

Wie die Studie zeigt, konnten die Kohlenstoff-Emissionen um knapp 50 Prozent reduziert werden, wenn ein Großteil der Mitarbeitenden in Unternehmen teils an ihrem lokalen Arbeitsplatz und teils im Hauptsitz im Zentrum der Stadt arbeiteten. Weiter verbessert hat sich dieser Wert noch, wenn die Arbeitszeit zwischen dem Home-Office und dem lokalen Arbeitsplatz aufgeteilt wurde. Für die Reduzierung der Emissionen war vor allem entscheidend, wie weit entfernt der Arbeitnehmer vom Arbeitsplatz wohnt.
Wenn viele Mitarbeitende nicht ins Stadtzentrum pendeln müssen, sondern in lokalen Büros in der Nähe ihres Wohnortes arbeiten können, werden deutlich CO2-Emissionen pro Quadratmeter Bodenfläche eingespart. Wichtig dabei ist allerdings, dass die lokalen Arbeitsplätze gut ausgelastet sind.

Gesünder und produktiver

Hybrides Arbeiten gefällt immer mehr Arbeitnehmern auch in einer neuen Position. 88 Prozent finden, dass so Kosten eingespart werden und eine verbesserte Work-Life-Balance erreicht werden kann. Offensichtlich wirkt sich das hybride Arbeiten auf viele Menschen so aus, dass sie ausgeglichener, gesünder und produktiver sind.

In einer weiteren Studie, die IWG unter Verantwortlichen in Unternehmen ausschließlich in den USA durchgeführt hat, zeigte sich, dass 94 Prozent hybride Arbeitsformen bevorzugt, um neue Talente anzuwerben. 93 Prozent geben an, dass dieses Angebot für sie ein sehr wichtiges Instrument sei, um als Firma attraktiv für Mitarbeitende zu sein.