Datenschutz: Deutschland sorgt sich

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Datenschutz: Deutschland sorgt sich

Die Angst vor dem Schutz der eigenen Daten ist kein neues Phänomen. Doch das Thema erhält in Zeiten von Remote Work und Home Office noch einmal neue Brisanz. Eine Studie von OpenText zeigt: Knapp drei Viertel der Menschen in Deutschland sorgt sich um den Schutz ihrer persönlichen Daten.

69 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und Umfrageteilnehmer möchten wissen, wie ihre Daten in der postpandemischen Zeit geschützt und verwaltet werden. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer will Geschäftsbeziehungen mit Firmen sofort beenden, wenn nicht klar ist, ob ihre Daten ausreichend geschützt sind. Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, wie ihre Daten verwaltet werden und welche rechtlichen Grundlagen dies im Detail hat. 92 Prozent der Teilnehmerschaft findet, ein recht umfangreiches Wissen zum Thema Datenschutz zu haben.

Was passiert mit den Corona-Daten?

Seit Ausbruch der Pandemie wurden über die Menschen in Deutschland jede Menge Daten gesammelt. Doch was geschieht mit den Corona-Daten, wenn sie nicht mehr benötigt werden? 26 Prozent fragen sich, ob diese Daten wirklich gelöscht werden. Dass ihre Corona-Daten sicher gespeichert werden, zweifeln 22 Prozent an. Weitere 22 Prozent machen sich Sorgen darüber, ob ihre Daten für sachfremde Zwecke missbraucht werden. Ein Drittel der Teilnehmer hat überhaupt keine Bedenken, was den Datenschutz angeht. Grund zu verstärkter Sorge haben 74 Prozent der Befragten. Sie gehen davon aus, dass das hybride Arbeiten und Home Office die Datenschutzproblematik verstärkt haben.

Datenschutz: Geschäftsbeziehungen auf der Kippe

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sagen klar: Ist die Datenschutz-Thematik nicht geklärt, werden sie als Kundinnen und Kunden bei bestimmten Firmen nicht mehr kaufen oder deren Dienstleistungen nicht mehr nutzen. Dabei wird fehlender Datenschutz im allgemeinen oder ein Leak der eigenen Daten als größtes Problem betrachtet und als Anlass, Unternehmen nicht länger mit der eigenen Kaufkraft zu unterstützen. Ein Viertel sieht bereits Schwächen bei der Bearbeitung von Anfragen nach Art. 15 DSGVO ( Zugang zu personenbezogenen Daten und die Möglichkeit, deren Löschung oder Berichtigung zu erhalten) als problematisch. 60 Prozent betonen, dass sie für Unternehmen, die den Datenschutz ernst nehmen und dies auch glaubhaft belegen können, mehr Geld ausgeben würden.

Rechtslage: Mehr Infos erwünscht

Immer mehr Menschen in Deutschland möchten wissen, welche rechtlichen Aspekte der Datenschutz hat. 56 Prozent finden, dass sie bereits viel über die Gesetzgebung diesbezüglich wissen. 36 Prozent geben dagegen zu, dass sie kaum etwas über die Rechtslage im Datenschutz wissen. Dies kann bedeuten, dass der Datenschutz und seine rechtliche Basis von vielen insgesamt stärker hinterfragt wird, dass aber noch eine deutlich bessere Aufklärung nötig ist, um der gesamten Bevölkerung ihre Unsicherheiten in diesem Bereich zu nehmen.