Bewerbung: On- und offline haben ihre Schokoladenseiten

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Bewerbung: On- und offline haben ihre Schokoladenseiten

Vorstellungsgespräche auf Distanz sind seit der Pandemie üblich geworden. Doch was halten eigentlich die Kandidatinnen und Kandidaten von den Bewerbungen per Internet-Chat? Laut einer Erhebung des Plattform-Betreibers Viasto sehen viele Befragte diese Art Gespräche überwiegend positiv.

Für die Viasto-Studie wurden mehr als 1.100 Bewerberinnen und Bewerber sowohl kurz vor als auch während der Pandemie befragt. In diesem Zeitraum stieg der Anteil jener, die im Rahmen ihrer Bewerbung zum Video-Interview eingeladen wurden, von acht Prozent im Januar 2020 auf 33 Prozent im April 2021. 48 Prozent der Bewerbungsgespräche fanden via Telefon statt. Ein Drittel der Befragten musste sich Eignungs- und Persönlichkeitstests unterziehen, zehn Prozent nahmen an einem Assessment Center teil.

Video-Interviews sind nicht die schlechtere Wahl

Ein positives Resumee zog der überwiegende Teil der Befragten, was ihre Video-Gespräche betrifft. Fast ein Drittel bewertete die Gespräche als sehr gut, 55 Prozent beurteilten sie als „überwiegend gut“. Als Grund für die positive Bewertung nannten die TeilnehmerInnen unter anderem, dass ihre Interviewer sehr gut mit dem Medienwechsel zurecht gekommen sind. So habe es wenig technische Ausfälle oder Störungen gegeben, was die Basis für gute Konzentration und eine angenehme Gesprächsatmosphäre gewesen sei. 76,5 Prozent beurteilten ihre GesprächspartnerInnen aus den jeweiligen Personalabteilungen als kompetent und überzeugend in der Führung der Interviews. 81 Prozent sprachen ihrem Gegenüber aus den Fachabteilungen eine hohe Kompetenz zu, 27 Prozent haben sie als „sehr positiv“ wahrgenommen.

Auswahlverfahren ziehen sich in die Länge

Was den Auswahlprozess neuer BewerberInnen insgesamt betrifft, hat die Pandemie allerdings zu einer deutlichen Verlangsamung beigetragen, finden viele Teilnehmer. 31 Prozent gaben an, dass das Prozedere viel zu lang gedauert hat, 23 Prozent stuften den Auswahlprozess als „zu unpersönlich“ ein. Der Grund: Selten sei transparent vermittelt worden, an welchem Punkt sich das Auswahlverfahren wann befinde, das lange Warten wurde von 42 Prozent der Befragten als zermürbend empfunden. 62 Prozent sind skeptisch, wenn Arbeitgeber ihre Stärken im Internet loben – zu wenig des Gesagten könne offline überprüft werden. Uneins sind die Kandidaten dahingehend, welcher Weg denn nun abschließend als der Bessere beurteilt werden könne. Beide Verfahren, sowohl Chat-Bewerbungsgespräche als auch die Präsenz der Bewerber im Büro, haben demnach ihre Vor- und Nachteile. Sobald die Pandemie wieder die freie Wahl lässt, wird sich zeigen, welcher Weg sich letztlich durchsetzt.