Angestellte fordern mehr Flexibilität am Arbeitsplatz

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Angestellte fordern mehr Flexibilität am Arbeitsplatz

Wir schreiben noch nicht Post-Corona, aber bereits jetzt zeichnet sich eine Diskrepanz innerhalb der Firmen ab: Zwischen Führungskräften, die sich nach den alten Arbeitsabläufen in den Büros zurücksehnen und der breiten Basis der Mitarbeiter, die nicht in ein Vollzeit-Büro zurückkehren möchten. Personalverantwortliche sind also aktuell gefragt, wie sie das Büro für alle attraktiv gestalten können.
Eine aktuelle Studie von Future Forum zeigt, dass von jenen, die In Vollzeit arbeiten, vor allem die Führungskräfte wieder zurück ins Büro drängen – und das am liebsten auch ganztags. Der Großteil der Angestellten (76 Prozent) möchte dies allerdings nichts mehr. Ein Grund dafür könnte sein, dass die meisten Führungskräfte (66 Prozent) ihre Mitarbeiter kaum mit einbeziehen, wenn es um die künftige Gestaltung der Personalpolitik im Unternehmen geht.

Auf Führungsebene werde das Büro anders wahr genommen, betont Brian Elliott, Vice President des Future Forum. Während Führungskräfte wieder ins Büro zurück möchten, fordern Angestellte größeren Spielraum bezüglich Ort und Zeit ihrer Arbeit. „Unternehmen müssen mehr tun“, so Elliott, „um solche Unterschiede zu überbrücken.“ Nur so könnten echte Talente „im war for talents“ gewonnen und auch gehalten werden. Denn die Studie zeigt auch: Mehr als die Hälften der befragten Arbeitnehmer sind bereit, sich im kommenden Jahr nach einem neuen Arbeitsplatz umzusehen.

Was die Rückkehr ins Büro betrifft, hat sich eine Kluft zwischen Führungskräften und Mitarbeitern aufgetan. Hier soll ein Think-Tank, der von Future Forum in Zusammenarbeit mit der Kollaborationsplattform Slack ins Leben gerufen wurde, Abhilfe schaffen. Elliott: „Unternehmen sollen so unterstützt werden, die Arbeit in der digitalen Arbeitswelt neu zu gestalten.“

Belegschaftswünsche konträr zur Firmenplanung

68 Prozent der Führungskräfte möchten selbst Vollzeit im Büro arbeiten und möchten auch, dass ihre Mitarbeiter das tun. Was problematisch werden dürfte, denn diese Ansicht teilen die Mitarbeiter zum großen Teil nicht: 76 Prozent wünschen sich einen flexiblen Arbeitsplatz und 93 Prozent flexible Arbeitszeiten. Vor allem unter den deutschen Studien-Teilnehmern spielt die Work-Life-Balance eine wichtige Rolle. Wer komplett im Büro arbeitet, bewertet demnach seine Work-Life-Balance deutlich schlechter als jene, die voll oder teils im Homeoffice arbeiten. International bewerten nur die MitarbeiterInnen in Japan ihre Work-Life -Balance noch schlechter. Um dieser Unzufriedenheit entgegen zu wirken, sollen die Mitarbeiter stärker in die Unternehmenspolitik eingebunden werden, empfiehlt Elliot.

Was tun? Drei konkrete Schritte

Führungskräfte müssen Flexibilität bieten, sowohl was den Arbeitsort als auch die Arbeitszeiten betrifft. Diese Flexibilität sollte nicht als notwendiges Übel eingestuft werden, sondern als Wettbewerbsvorteil.
Talente fördern: Firmen sollten Führungskräfte regelmäßig und individuell weiterbilden. Angestellte müssen Feedback erhalten, der Austausch zwischen den Teams sollte rege sein, damit das volle Potenzial der Angestellten ausgeschöpft werden kann.
Verbindung durch Transparenz: Interne Entscheidungen rund um die Arbeitsweise nach Corona sollten für alle Mitarbeiter transparent gemacht und erklärt werden.

Der Bericht ‚Future Forum Pulse‘ erscheint vierteljährlich. Er basiert auf Interviews und Befragungen von mehr als 10.000 sogenannten WissensarbeiterInnen in den USA, Frankreich, Japan, Australien, Deutschland und dem Vereinigten Königreich. veröffentlicht und basiert auf einer Befragung von mehr als 10.000 Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeitern in den USA, Australien, Frankreich, Deutschland, Japan und dem Vereinigten Königreich.