Strand-Office: Auch im Urlaub immer erreichbar?

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Strand-Office: Auch im Urlaub immer erreichbar?

Sommer, Sonne, Strandurlaub. Endlich mal so richtig abschalten? Nicht wirklich. Drei Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland haben den heißen Draht zur Firma und ihren Kollegen in den Ferien nicht gekappt, sie sind immer beruflich erreichbar. Das hat der Bitkom in einer repräsentativen Erhebung unter 1.000 Personen herausgefunden. Nur 27 Prozent der Befragten schalten in ihrem Urlaub beruflich komplett ab.

Veränderte Ansprüche durch Corona

Zumindest per Messenger oder SMS möchte die Mehrzahl der Teilnehmer erreichbar bleiben – notfalls auch unter Palmen. Dies kommunizieren sie auch so, bevor sie in den Urlaub starten. Immerhin 64 Prozent sind bereit, im Urlaub berufliche Telefonate zu führen. Etwa ein Viertel liest E-Mails, beantwortet sie und ist bereit, an Videokonferenzen teilzunehmen.

Als Grund für diese Haltung gab die Mehrzahl der Befragten an, dass sich die Erwartungen in ihrem beruflichen Umfeld verändert haben, vor allem seit der Corona-Pandemie: 63 Prozent wollen nur deshalb in den Ferien erreichbar bleiben, weil sie davon ausgehen, dass ihre Kollegen das erwarten. Die Hälfte geht davon aus, dass ihr Chef erwartet, dass sie immer erreichbar sind. Nur 15 Prozent gaben an, dass es ihr eigener Wunsch ist, immer verfügbar zu sein.

Geplante Auszeiten trotz Verfügbarkeit

Trotzdem finden viele Studienteilnehmer, dass sie im Urlaub gut abschalten können: 86 Prozent genießen ihre Ferien, obwohl sie erreichbar bleiben, 82 Prozent betonen, dass es sehr wichtig ist, phasenweise auch mal komplett abzuschalten. Zwei Drittel planen deshalb ein, im Urlaub nur zu bestimmten Zeiten erreichbar zu sein oder E-Mails und andere Nachrichten zu lesen. 52 Prozent machen vorher klar, dass sie nur im Notfall kontaktiert werden sollen. Immerhin ein Drittel hat Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, falls sie nicht ständig erreichbar sind.

Neuer Trend: Workation

Übrigens planen viele Erwerbstätige in Deutschland nicht nur ein, zu bestimmten Zeiten im Urlaub erreichbar zu sein: Ein neuer Trend, genannt Workation, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Bei dem Modell werden Arbeit (Work) und Urlaub (Vacation) miteinander kombiniert. Denn wer sagt schon, dass das Homeoffice in den eigenen vier Wänden stationiert sein muss? Wer ein Laptop, eine stabile Internetverbindung und natürlich Strom zur Verfügung hat, kann eigentlich von jedem Ort aus arbeiten. Reisedienstleister wie etwa Tui informieren aktuell ausführlich über alle Themen, die es bei diesem Urlaubsmodell inklusive Arbeit zu beachten gilt: Gibt es beispielsweise eine Zeitverschiebung? Falls ja, wie sind die eigenen Arbeitszeiten damit vereinbar? Gibt es vor Ort spezielle Angebote wie etwa Hotels, die „Work and Vacation“ anbieten? Was sagt der Arbeitgeber zu dem Vorhaben, Arbeit mit Urlaub zu verbinden?