Wie aus Followern Kunden werden

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Social Media: Wie aus Followern Kunden werden

Freunde treffen, sich über aktuelle Events in der Nachbarschaft informieren oder spielen – soziale Netzwerke sind längst zu Freizeitgeneralisten geworden. Immer stärker werden Facebook und Co. nun auch zu Shopping-Plattformen, wie die aktuelle „Multichannel Survey 2013“ von PwC beweist. Demnach kauft nun schon jeder dritte Nutzer im sozialen Netzwerk ein.

Vor allem im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich die Entwicklung des sozialen Einkaufsverhaltens; so kaufte noch 2012 nur jeder Zwanzigste im sozialen Netz ein. Ein Jahr später hat von allen Onlineeinkäufern bereits jeder Fünfte bereits sozial eingekauft. Zwar spielt das Social Shopping derzeit noch eine eher untergeordnete Rolle, die Bedeutung von sozialen Medien auf das persönliche Einkaufsverhalten ist aber schon jetzt enorm. Immer mehr Menschen nutzen sie. Hier tauschen sich Konsumenten aus, beteiligen sich an Umfragen ihrer Lieblingsmarke oder nehmen sogar aktiv Einfluss auf Unternehmensentscheidungen. Doch noch immer beschränken sich viele Unternehmen darauf, hauptsächlich präsent zu sein, der interaktive Austausch mit alten und potenziellen neuen Verbrauchern bleibt hingegen noch oft auf der Strecke. In einer anderen Studie hatte nur jeder zehnte Befragte angegeben, bereits von seinem Lieblungsunternehmen gezielt angesprochen worden zu sein. Dabei ist das Interaktionspotenzial riesig. Ein weiteres Problem für Unternehmen liegt im Wandel der Fankultur. In der Vergangenheit wurden Internetnutzer automatisch Fan oder Follower, wenn sie bereits eine Affinität zur Marke aufwiesen. Der Schritt zum Fan wird heute nicht mehr so leichtfertig unternommen. Zuvor informieren sich Verbraucher über das Unternehmen oder die Produkte, erst, wenn die Marke überzeugt hat, wird sie „geliked“. Unternehmensseiten werden für Verbraucher erst dann interessant, wenn sie mit Sonderaktionen oder neuen Produkten aufwarten können. Für jeden Zweiten sind solche Aktionen Voraussetzung, um überhaupt zum Fan zu werden. Vier von zehn Befragten sind zwar Follower eines Unternehmens, jeder Zweite erkennt im Like-Klick jedoch keinerlei Mehrwert.

eBay mit neuem Konzept

Anfang März überraschte eBay ebenfalls mit Unternehmensnachrichten. Als reine Handelsplattform gestartet, will sich das Unternehmen nun weiter zum Generalisten und so zum direkten Amazon-Konkurrenten mausern. Mit dem neuen Konzept sollen Nutzer eigene Kollektionen zusammenstellen und mit anderen teilen können. Prominente sollen dem bekannten Konzept Leben einhauchen. So konnten eBay-Kunden die Lieblingsprodukte des Sunrise Avenue-Sängers Samu Haber, der Designerin Bonnie Strange oder bekannter Fashion-Blogger bewundern und teilen. Weitere Testimonials sollen folgen. Die Kollektionen sollen als Anregungen oder Kaufempfehlungen für andere dienen. Nutzer können ihre favorisierten Produkte unter Namen wie „Was Frauen wollen“ oder „Einfach modern“ erstellen oder ihren Listen eigene Titel geben. Alle so zusammengestellten Kollektionen können auf der Plattform eingekauft werden. Grundlage für das neue Social Shopping-Konzept bildet die Initiative „Zukunft des Handelns“, die vom Marktforscher Innofact durchgeführt worden war. Demnach können sich Verbraucher in einigen Kaufbereichen besonders gut vorstellen, Kaufempfehlungen von Trendsettern zu folgen. Dies sei etwa bei „Kleidung, Schuhe und Accessoires“ (59 Prozent) oder „Möbel und Wohnbedarf“ (35 Prozent) der Fall. In den USA wird das neu eingeführte Konzept bereits seit dem Oktober vergangenen Jahres praktiziert. Seitdem erstellten amerikanische Nutzer hier mehr als eine Million Kollektionen.