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Sesam öffne dich! – mit einem Chip, der unter der Haut funkt

Dass Deutschland nicht gerade das Zentrum der Innovation im Bereich der Digitalisierung ist, zeigt sich bei einem Blick nach Schweden. Hier ist ein Szenario Realität, das für viele deutsche Arbeitnehmer enormes Gruselpotenzial bergen dürfte. Dort lassen sich Mitarbeiter einer Firma einen Chip einpflanzen. Warum? Um keinen Schlüssel oder andere Zugangscodes bei sich haben zu müssen.

Zugangskarte oder Code vergessen, das ist dann nicht mehr möglich

Arbeitnehmer müssen sich eine neue Ausrede für Zuspätkommen einfallen lassen, wenn diese Praxis in weiteren Firmen Usus wird. Wer den Chip unter der Haut trägt, muss eben nicht mehr umkehren, weil er den Schlüssel zur Firma vergessen hat. Der Chip, der per Funktechnik unter der Haut des Arbeitnehmers hindurch kommuniziert, öffnet die Türen in der Firma ganz einfach mittels körperlicher Anwesenheit. Der Zutritt zu sensiblen Bereichen bleibt, wie bei anderen Zugangssystemen auch, wenigen Mitarbeitern vorbehalten und lässt sich auf dem Chip dementsprechend programmieren. Doch rechtfertigt dieser zugegeben praktische Nutzen wirklich ein Chip-Implantat? Wie steht es beispielsweise um die mögliche Überwachung von Arbeitnehmern? Und was passiert eigentlich, wenn man den Arbeitgeber wechselt? Fragen, die zum jetzigen Zeitpunkt niemand beantworten kann.

Ein kleiner Chip und unendlich viele Fragen zum Datenschutz und körperlicher Unversehrtheit

Ganz ehrlich, bei allem Fortschritt, aber würden Sie bei einer Firma anfangen, bei der nur derjenige fest angestellt wird, der bereit ist, sich den Chip implantieren zu lassen? Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland würden wohl sicher ablehnen. Daher ist nur ein freiwilliges Angebot möglich. Ganz so, wie es in der schwedischen Firma namens Epicenter gehandhabt wird. Von den gut 2.000 Mitarbeitern haben sich bereits 150 für den Chip entschieden. Bedenken zu Datenschutz und Überwachung haben sie nicht, für die gechipten Arbeitnehmer überwiegen die Vorteile des Funkchips. In dem Unternehmen feiert man sogar mittlerweile Pieks-Parties, bei denen den Mitarbeitern, die sich für den Chip entschieden haben, vor anderen Angestellten der Chip implantiert wird. Hoffen wir, dass derlei Zustände noch lange undenkbar auf dem deutschen Arbeitsmarkt bleiben werden.