SEO-Trend: semantische Suche

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SEO-Trend: Semantische Suche auf dem Vormarsch

Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung vollzieht sich derzeit ein Paradigmenwechsel. Die klassische Stichwortsuche wird zunehmend von der semantischen Suche abgelöst. Nutzer werden intuitiver nach Informationen suchen, die Maschinen intelligenter agieren. Auf Online-Marketing-Spezialisten kommen nun neue Herausforderungen zu.

Den Beginn dieser Entwicklung markierte die Einführung von Googles Hummingbird, einem revolutionären Suchmaschinen-Algorithmus. Neben der umfassenden Datensammlung konzentriert sich das Unternehmen dabei vor allem auf neue Mechanismen, um die riesigen Datenmengen noch intelligenter und systematischer in Beziehung zueinander setzen zu können. Das Semantic Web oder das Web 3.0 ist geboren. Einer aktuellen Umfrage – für den „Trendreport 2020“ von eco, dem Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. wurden 100 Experten befragt – zufolge, glaubt die Mehrzahl der IT-Experten, dass die semantische Suche im Jahr 2020 den Alltag bestimmen wird. Auf der jüngst in München stattfindenden SMX wurde das Konzept „Semantic Keyword Research“ noch näher beleuchtet. Demnach müssen sich SEO-Spezialisten zunehmend vom Keyword verabschieden und stattdessen komplexe Themenfelder (Entität) etablieren. Auf diese Weise kann die Suchmaschine den Nutzer noch besser verstehen. Wer also nach dem Keyword „Pizza“ sucht, erhält außerdem Informationen zu Rezepten oder Lieferdiensten in Wohnortnähe. Für ein gutes Ranking muss eine Website zu einer Autorität im Rahmen der bestimmten Entität werden. Dies geschieht in vier Schritten. Nachdem die Entität ermittelt wurde, müssen ähnliche Themenfelder gefunden werden. In einem zweiten Schritt erfolgt die Recherche thematisch passender Keywords, die danach analysiert werden. Zuletzt werden die gefundenen Daten nach vorher festgelegten Zielen angereichert und priorisiert.

Ist das Keyword tot?

Google legt weniger Wert auf das Keyword, sichtbar etwa an den Veränderungen bei Google Analytics. Wichtiger wird der Inhalt einer Website. Umso besser dieser technisch aufbereitet ist, desto besser kann die Suchmaschine ihn erkennen. Hier kommt vor allem Structured Data Markup oder Semantic Markup zum Tragen, damit eine Seite besser indiziert werden kann. Anstelle endlos langer Linklisten erhalten Nutzer so zunehmend auch Bilder oder wichtige Informationen wie den Kaufpreis. Alltagstaugliche Antworten gewinnen an Bedeutung. Intuitive Oberflächen wie Siri vermitteln bereits einen Vorgeschmack, in welche Richtung sich das Suchverhalten weiterentwickeln wird. Damit Mensch und Maschine noch enger miteinander verschmelzen können, muss auch die Suchmaschinenoptimierung komplexer werden. Beim Ranking rückt das Keyword in den Hintergrund, stattdessen gewinnen Begriffe wie Intention, Identität oder Keyword-Beziehungen eine Rolle. Das mobile Endgerät beantwortet dann persönliche Fragen wie „Wie komme ich am besten zu Tom“ oder „Was muss ich heute noch einkaufen?“ Die überwiegende Anzahl der im Trendreport befragten Experten glaubt, dass es in sechs Jahren möglich sein wird, die Suchmaschinen in Umgangssprache zu befragen. Immer enger wird auch die Verknüpfung zwischen Suchergebnissen, Internet- und Einkaufsverhalten. Umso mehr Daten das Smartphone über den Nutzer gesammelt hat, desto genauere und individuellere Antworten kann die Suchmaschine letztlich ausspucken. Dank eines umfassenden digitalen Fußabdrucks kann die Maschine dazulernen und wird so zum unverzichtbaren Begleiter in jeder Lebenssituation.