SEO: neue Top-Level-Domains TLD

Zur News-Übersicht

SEO: Neue Top-Level-Domains und ihr Einfluss auf das Suchverhalten

Ist das Internet unendlich? Zumindest was die Top-Level-Domains betrifft, gibt es Grenzen. Immer weniger einprägsame Adressen stehen zur Verfügung. Aus diesem Grund beschloss die Vergabestelle ICANN die Lockerung der Vergaberegeln – neben den üblichen Endungen sind nun auch exotischere Varianten wie .shop oder .hamburg möglich. Doch welche Folgen haben diese neuen Top-Level-Domains für die Sichtbarkeit der Website?

Das World Wide Web wächst rasant – jeden Tag kommen unzählige Daten hinzu. Der Studie „EMC Digital Universe“ zufolge verdoppelt sich das Datenvolumen alle zwei Jahre. Im Jahr 2020 wird ein weltweites Volumen von 4,4 Billionen Gigabyte erreicht sein. Vor allem die Industrialisierung der Schwellenländer wird zu weiteren Datenmengen führen, aber auch die zunehmende Nutzung von Smartphones und sozialen Netzwerken lässt das Datenvolumen explosionsartig ansteigen. Bereits jetzt werden kurze und einprägsame Adressen unter den bekannten Endungen rar. Vor allem bei den generischen Domains .com oder .net ist die Nachfrage groß. Im Jahr 2008 beschloss die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers), sie ist für die Vergabe neuer Adressen verantwortlich, die bisherigen Regeln zu lockern und neue Adressen zuzulassen. Top-Level Domains werden in geografische (ccTLDs) sowie generische (gTLDs) Domains unterschieden, letztere noch einmal in sponsored und unsponsored Domains. Nach der Entscheidung der ICANN begann ein Bewerbungsverfahren für die neuen Endungen; insgesamt wurden 1.930 Bewerbungen eingereicht. So möchte Google etwa 100 neue Domains einrichten. Seit März 2013 werden die neuen Top-Level-Domains nun schrittweise eingeführt. Ob ein prägnanter Domainname wie .shop oder .berlin Auswirkungen auf eine gute Platzierung in den Suchergebnissen haben wird, muss sich noch herausstellen.

Suchmaschinen und SEO-Spezialisten müssen umdenken

Welche Auswirkungen die neuen gTLDs auf den Nutzer und Unternehmen haben werden, hat der Internet 2020-Report untersucht. Für die Studie wurden 6.000 Verbraucher sowie 400 Führungskräfte, unter anderem in den USA, Großbritannien und Deutschland befragt. Außerdem flossen Analysen der ICANN sowie verschiedener Branchengrößen in die Studie ein. Sowohl Nutzer als auch Unternehmen glauben, dass sich das Suchverhalten in den nächsten fünf Jahren entscheidend verändern wird. So sind 80 Prozent der Internetnutzer der Meinung, dass Internetadressen verstärkt in den Browser eingegeben werden, die Suchmaschine wird obsolet. 42 Prozent der Unternehmen glauben, dass die neuen Endungen für eine bessere Auffindbarkeit im Netz sorgen werden. Doch nicht alle Top-Level-Domains werden als gesellschaftlich und kommerziell relevant empfunden. Vor allem die Endungen .bank, .sport und .art wurden hier als wichtig hervorgehoben. Nach Ansicht von NetNames-CEO Mcllraith wird das Internet mit den neuen Domains auf Null gesetzt. Unternehmen müssten nun ihre Marke aber auch ihren Webauftritt stärken. Doch nicht nur auf SEO-Spezialisten kommen neue Herausforderungen zu, auch Suchmaschinen müssen sich weiterentwickeln. Sie müssen neue Algorithmen finden, mit denen sich die Domains abbilden und finden lassen. Auch direkte Eingaben der Suche in die URL-Leiste müssen zum Standard werden.