Schöne neue Arbeitswelt: Vier Trends im Fokus

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Schöne neue Arbeitswelt: Vier Trends im Fokus

Vier Trends werden den globalen Arbeitsmarkt in nächster Zeit stark beeinflussen. Flexibles Arbeiten, Transparenz bei Gehältern, Soft Skills und mehr Schutz vor Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz. Dies hat das Netzwerk LinkedIn in einer Umfrage unter 5.000 Personalverantwortlichen ermittelt.

Die Arbeitswelt befinde sich im Wandel, so Barbara Wittmann von LinkedIn DACH. Diese Veränderungen werden demnach durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst: Das wachsende Bedürfnis nach selbstbestimmter Lebensgestaltung, technische Entwicklungen, die etwa das Remote Working vorantreiben sowie politische Debatten wie #MeToo. Wollen Unternehmen junge Talente für sich gewinnen, müssen sie diesen Entwicklungen Rechnung tragen. LinkedIn zeigt in seinem Global Talent Trends Report vier globale Trends auf.

  • 1. Flexibles Arbeiten ist die Basis

    Laut LinkedIn suchen Bewerber zunehmend nach Arbeitgebern, die vor allem flexible Arbeitsmodelle offerieren. Entsprechende Regelungen werden nicht mehr nur gewünscht, sondern als Standart erwartet. Die Unternehmen reagieren: Seit 2016 ist der Zuwachs von Stellenanzeigen, die flexible Arbeitszeiten anbieten, um 78 Prozent gestiegen. 87 Prozent der Personaler, die für die Studie befragt wurden, sehen die Zukunft in flexiblen Arbeitsmodellen. Es gibt jedoch erhebliche Branchenunterschiede: In der Fertigungsindustrie setzen nur 43 Prozent der Unternehmen auf mehr Flexibilität, in der Software-Branche sind es dagegen 72 Prozent.

  • 2. Gehälter müssen transparent werden

    Immer mehr Unternehmen messen der Gehaltstransparenz eine wichtige Bedeutung zu: Weltweit werden schon jetzt bei 27 Prozent der Unternehmen die Mitarbeiter und Bewerber über Gehaltsspannen informiert, 22 Prozent der Firmen wollen in den kommenden Jahren damit beginnen. Beim Thema Gehaltstransparenz hinkt Deutschland allerdings noch etwas hinterher: Nur 34 Prozent der Personaler wollen dieses Thema in den Fokus rücken, in den USA sind es 52 Prozent, in Frankreich 50 Prozent und in Großbritannien ebenfalls 50 Prozent.

  • 3. Soft Skills werden immer wichtiger

    Soft Skills haben eine wachsende Bedeutung. So schreiben ihnen 80 Prozent der Studienteilnehmer eine wichtige Rolle zu. Für 92 Prozent der Befragten sind Soft Skills sogar wichtiger als Hard Skills. Folgende Qualitäten stehen dabei hoch im Kurs:

    • Überzeugungskraft
    • Flexibilität
    • Teamgeist
    • Zeitmanagement
    • Kreativität

    Das Problem: Soft Skills lassen sich nicht anhand von Zeugnissen überprüfen. Wichtig für den ersten Eindruck sind zwar die Vorstellungsgespräche, die überwiegend aber nicht als ausreichend für die Beurteilung von Soft Skills betrachtet werden. Es besteht demnach Nachholbedarf, um die Soft Skills in einem festen Rahmen beurteilen zu können.

  • 4. Diskriminierung und Belästigung müssen eingedämmt werden

    Belästigung und Diskriminierung sind in allen Branchen ein Problem am Arbeitsplatz. Doch die Probleme werden zunehmend nicht mehr tot geschwiegen: 80 Prozent der Personaler geben an, dass sie in nächster Zeit Präventionsmaßnahmen ergreifen werden. Im internationalen Vergleich wird deutlich, dass Kontinentaleuropa bei diesem Thema noch im Hintertreffen ist. So halten in Indien 87 Prozent der Entscheider Maßnahmen gegen Diskriminierung und Belästigung für essentiell, in Australien plädieren 87 Prozent für eine verschärfte Umsetzung. In den USA sind 74 Prozent der Personaler für ein hartes Durchgreifen bei Belästigung am Arbeitsplatz. In Deutschland dagegen messen nur 47 Prozent der Personaler diesem Thema eine entsprechende Wichtigkeit zu.