Paypal steigt in die Werbung ein

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Paypal steigt in die Werbung ein

Paypal möchte das immense Datenvolumen seiner Kundschaft künftig für personalisierte Werbung nutzen. Der Bezahldienstleister hat weltweit aktuell etwa 400 Millionen Nutzer. Die Daten über Kaufverhalten und Konsumgewohnheiten der Kunden will das Unternehmen jetzt verwenden, um ein eigenes Werbenetzwerk aufzubauen.

Paypal hat sein Vorhaben bereits konkretisiert. Der Dienstleister will künftig „Kundendaten nutzen, um eine personalisierte und dynamische Plattform aufzubauen.“ Dies soll vor allem Händlern ermöglichen, ihre Leistung zu verbessern und KundInnen und Kunden mit auf sie zugeschnittenen Angeboten begeistern.

Gebündelte Informationen über das Kaufverhalten

Das Unternehmen misst dem neuen Vorhaben viel Gewicht bei und hat entsprechend Personal aufgestockt: An der Spitze des Werbegeschäfts laufen bei Mark Grether die Fäden zusammen, der zuvor das Werbenetzwerk bei Uber leitete. „Wenn Produkte online gekauft werden, dann wissen wir, wer die Produkte wo kauft. Diese Daten können wir nutzen“, erklärte Grether gegenüber dem Wall Street Journal.
Marketer stufen das neue Betätigungsfeld von Paypal als vielversprechend ein: Die aktuell rund 400 Millionen Nutzer liefern eine große Menge an Daten, detaillierte Infos zur Transaktionshistorie und Muster im Kaufverhalten. So kann über diverse Kanäle eine große Bandbreite an Zielgruppen angesprochen werden.

Satte Rabatte mit „Advanced Offers“

Paypal hat bereits ein Produkt im Angebot, das sich „Advanced Offers“ nennt. Dieses Tool wird über KI gesteuert und soll Rabatte von Händlern an Nutzer ausgeben, wenn diese zuvor etwas über Paypal gekauft haben. Dieses Angebot wird in nächster Zeit deutlich ausgebaut werden, zudem soll es auch für Marken außerhalb des eigenen Händlernetzwerks zugänglich sein. So können entsprechende Anzeigen auf allen Kanälen eingesetzt werden.
Bisher kann mit Google und Meta niemand ernsthaft konkurrieren, wenn es um zielgruppenorientierte Online-Werbung geht. Die beiden sind unbestritten Marktführer, durch den alltäglichen Gebrauch verschiedenster Apps und Suchmaschinen vergrößert sich das Datenvolumen, das diesen Unternehmen zur Verfügung steht, stetig. Jetzt möchte Paypal ebenfalls mitmischen.
Das Unternehmen betont allerdings, das es allen Usern die Möglichkeit gibt, der Nutzung ihrer Daten für Werbung zu widersprechen. Ob die entsprechenden Buttons auch gut sichtbar platziert werden, bleibt abzuwarten.
Insgesamt befindet sich die Werbeplattform noch im Aufbau, in den USA werden bereits erste Erfahrungen gesammelt. Ob und wann Paypals Werbung nach Europa und nach Deutschland kommt, ist noch völlig ungewiss. Die nötigen Daten liefern die deutschen KundInnen und Kunden dem Bezahldienst zweifellos, denn das Unternehmen ist hierzulande unangefochtene Nummer Eins auf dem Bezahlmarkt. In Deutschland kann Paypal laut eigenen Angaben mit 35 Millionen aktiver Kundenkonten aufwarten.