Online-Marktplätze wachsen enorm

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Online-Marktplätze wachsen enorm

Binnen zwei Jahren hat sich die Anzahl der aktiven Marktplatz-Player, die sich im deutschsprachigen Raum etabliert haben, um 40 Prozent vergrößert. Aktuell sind es 214. Das ist eine Verdreifachung der Online-Marktplätze seit 2015. Einen großen Anteil am Wachstum hat die Consumer-Sparte.

Es gibt auch Marktplätze, die wieder von der Online-Bildfläche verschwunden sind: Rewe etwa, oder Rakuten und um die 30 andere. Oft sind Fusionen oder Firmenübernahmen der Grund dafür, auch haben manche Start-ups oder Nischenanbieter mit größeren Playern fusioniert. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse des Kompendiums „Die Markplatzwelt 2022 – Online-Marktplätze und ihre Erfolgsfaktoren“ , die die Digital-Beratung ecom consulting gemeinsam mit dem Bewertungsmanagement gominga zusammen herausgegeben hat.

Allein im Bereich Consumer hat sich viel getan: In den vergangenen zwei Jahren haben sich gut 100 neue Online-Marktplätze etabliert , manche als Start-ups, andere sind aus etablierten Handelsanbietern hervor gegangen. Teilweise wurden die Marktplätze inzwischen übernommen oder haben sich umbenannt, so etwa Uvinum in drinks & Co oder Kleiderkreisel in Vinted. Andere wie Rewe haben ihr Modell wieder verworfen oder haben sich – wie zum Beispiel Rakuten – aus der deutschsprachigen Region zurückgezogen.

Jeder Nische ihren Marktplatz

Nach Kategorien unterteilt, kommen die Autoren der Studie auf mehr als 200 Online-Marktplätze, die zur Sparte B2C zählen. zu etwa 20 Prozent orientieren sich diese Marktplätze am Vorbild Amazon – das bedeutet, sie definieren sich als Vollsortimenter. Weitere 20 Prozent stellen sich als Multicategory-Anbieter auf. Der Großteil der Anbieter zieht es jedoch vor, sich auf eine Warengruppe oder Kategorie zu spezialisieren. Tatsächlich gibt es inzwischen in fast jeder Nische einen Marktplatz-Wettbewerb. Doch die bereits existierenden B2C-Marktplätze im deutschsprachigen Raum und in Europa „machen es Newcomern nicht leicht“, betonen die Autoren der Studie. Auch die Marktplatz-Seller stünden beim Management der vielen verschiedenen Kanäle vor stetig wachsenden Herausforderungen.
Wie sich die B2B-Marktplätze entwickeln, nimmt in der Studie keinen großen Raum rein, wird von den Studienautoren jedoch als „the next big thing“ eingestuft. Im B2B-Segment existieren allein innerhalb Europas schon mehr als 300 Online-Marktplätze. Die Schätzung der Autoren: Bis 2025 wird es mehr als 1.000 B2B-Marktplätzen geben. Auf diese explosionsartige Zunahme setzen die Investoren bereits jetzt.

Die Prognose: Start-ups und flexible Unternehmen werden sich die große Anzahl an Marktplätzen und deren stetige Ausdifferenzierung weiterhin zunutze machen. Zahlreiche Firmen möchten sich weiterhin auf Marktplatz-Services wie Content-Verwaltung, After-Sales-Services oder Logistik spezialisieren. Die Marktplatz-Zuliefererbranche hat in den vergangenen Jahren bereits Milliarden Umsätze gemacht und zehntausende Arbeitsplätze geschaffen. Dieser Aufwärtstrend wird sich vermutlich auch in nächster Zeit ungebrochen fortsetzen.