Online-Händler: Nicht panisch – aber verunsichert

Zur News-Übersicht

Online-Händler: Nicht panisch – aber verunsichert

Die Geschäfte sind geschlossen, der Online-Handel boomt? Nicht unbedingt, wie eine Umfrage des Händlerbundes zeigt, die unter 412 Händlern durchgeführt wurde. 55 Prozent der befragten Händler sehen negative Auswirkungen für sich durch die Corona-Krise, 9 Prozent denken, dass sie geschäftlich davon profitieren. Die restlichen 36 Prozent gehen nicht von großen Veränderungen für ihr Unternehmen aus.

Die Studie wurde Anfang März gestartet und soll die Auswirkungen von Corona auf Handel, Kundenservice, Lieferanten und Personal im E-Commerce beleuchten. 70 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sind demnach direkt oder indirekt betroffen und sehen der nahen Zukunft deutlich verunsichert entgegen – als panisch beschreiben sich allerdings nur 10 Prozent der Befragten. Zu den Details:

  • Von geschäftlichen Einbußen gehen 55 Prozent aus.
  • Weder Angst noch Panik haben 90 Prozent.
  • Es wird alles noch schlimmer, denken 82 Prozent.
  • Dienstreisen setzen 26 Prozent derzeit aus.
  • Die Verunsicherung aufgrund von Corona wächst derzeit bei 47 Prozent.

Die Kauflaune sinkt

Das Virus treibt seine eigenen eigenartigen Blüten: So berichten Versandhändler, dass viele Kunden keine Elektroartikel aus China mehr kaufen möchten – sie haben Angst, sich durch die Artikel mit dem Corona-Virus zu infizieren. Bei 45 Prozent der befragten Händler sorgt ein allgemeines Sinken der Kauflaune für Umsatzverluste, 29 Prozent berichten über verminderten Kundenkontakt. Besonders im Sinkflug befinden sich offenbar Party- und Eventartikel.

Probleme in der Lieferkette

Verzögerte Lieferungen, leere Lager und stornierte Aufträge: Zulieferer und Partner haben große Probleme, 52 Prozent der Befragten bezweifeln, dass sie ihre Leistungen überhaupt noch erbringen können.

Überschaubarer Homeoffice-Anteil

Etwa 54 Prozent der befragten Online-Händler reagieren mit Maßnahmen für die Mitarbeiter auf die aktuelle Krise. Das bedeutet aber nur für etwa 10 Prozent der Mitarbeiter Homeoffice.

Verhalten optimistische Hoffnung auf Besserung

Wie gehen die einzelnen Betroffenen in der E-Commerce-Branche mit der Krisensituation um? 47 Prozent räumen ein, dass sie verunsichert sind. Regelrecht genervt sind 27 Prozent. Panik oder Angst haben nur 10 Prozent. Nur weniger als 12 Prozent blicken verhalten optimistisch in die Zukunft: Sie glauben, dass sich die Situation bald bessert und der Corona-Spuk vorüberzieht. 82 Prozent befürchten das Gegenteil: Sie gehen davon aus, dass die Krise weiter anhält und sich sogar verschlimmern wird. Präventivmaßnahmen? 81 Prozent halten häufiges Händewaschen für ausreichend, 52 Prozent wollen für langere Zeit auf Messebesuche verzichten.