Mitarbeiterführung kann nicht jeder

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Mitarbeiterführung kann nicht jeder

Führungskräfte wünschen, dass ihre Mitarbeiter eine engere Bindung zur Firma aufbauen – aber wie kann dieses Ziel erreicht werden? Eine Studie des Software-Dienstleisters Cegid in Zusammenarbeit mit dem Marktforscher Appinio zeigt: Viele Verantwortliche in Unternehmen sind diesbezüglich noch recht planlos, Arbeitnehmer dagegen wissen, was sie wollen.

Mitarbeiterbindung ist in Zeiten von Fachkräftemangel oberstes Gebot, viele Führungskräfte haben hier offenbar ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht. Laut Studie gaben knapp 40 Prozent der befragten Verantwortlichen an, das sie sich erst seit kurzem intensiv mit dem Thema Employee Experience auseinandersetzen und hierfür Strategien ausarbeiten. 14 Prozent sehen auf diesem Gebiet überhaupt keinen Handlungsbedarf. Fast die Hälfte der Befragten (42 Prozent) will Änderungen vorantreiben, 13 Prozent fehlt dafür allerdings das nötige Geld, 29 Prozent mangelt es an Ideen. Auffällig: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wissen dagegen offensichtlich ganz genau, was sie wollen.

Das Stichwort Employee Experience selbst ist noch längst nicht in aller Munde, interessanterweise sind es vor allem ältere Führungskräfte, die das Engagement für die Mitarbeiter mit dem Ziel, selbige ans Unternehmen zu binden, wertschätzen. So betonen 49 Prozent der Verantwortlichen ab 45 Jahren, dass etwa der Wiedereingliederung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die aus der Elternzeit kommen, mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Für jüngere Führungskräfte zählen dagegen vor allem interne Weiterbildung (68 Prozent) und das Entgegenkommen bei Gehaltsvorstellungen neuer BewerberInnen (59 Prozent) zu den wichtigsten Maßnahmen, um ein Unternehmen für ArbeitnehmerInnen interessant zu machen. Auch die Offenheit gegenüber Quereinsteigern halten 60 Prozent für sehr wichtig.

Gut einem Drittel der Führungskräfte fehle schlicht „die nötige Inspiration“ für eine gute Employee Experience – denn von Offenheit gegenüber Quereinsteigern und einem fairen Einstiegslohn profitieren ja nur jene, die neu ins Unternehmen kommen, nicht diejenigen, die dort schon länger beschäftigt sind, betont Elton Schwerzel , Managing Director DACH bei Cegid. Auch sei Weiterbildung kein alleiniges herausragendes Merkmal, um Mitarbeiter dauerhaft zu begeistern und zu halten: „Es gibt eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, wie etwa digitale Anwendungen, die einen Austausch zwischen Manager und Mitarbeitenden fördern.“

Flexibilität wird eingefordert

Für die befragten Arbeitnehmenden liegt klar auf der Hand, was sie sich vor allem im Unternehmen wünschen: Mehr Flexibilität. 42 Prozent der interviewten Männer betonen, dass ihnen die Möglichkeiten von freier Zeitgestaltung am Herzen liegen. Flexible Arbeitszeiten und mehr Gleitzeit-Angebote wünschen sich auch ein Drittel der befragten Frauen. Vor allem an der Studie teilnehmende Hochschulabsolventinnen und -Absolventen schätzen die Möglichkeit, vom Homeoffice aus für ihr Unternehmen tätig zu sein. 41 Prozent der Befragten sind „dankbar“ für diese Alternative, 20 Prozent können sich einen Arbeitsalltag ohne Homeoffice gar nicht mehr vorstellen.