
Massiver Stellenabbau bei den Tech-Riesen
Der Google-Mutterkonzern Alphabet entlässt 12.000 Mitarbeitende, auch Microsoft verkündete die größte Entlassungswelle im Unternehmen seit 2014. Die Technologie-Riesen ergreifen diese Maßnahmen laut eigenen Angaben, um Kosten zu sparen.
Bei Alphabet trifft es mit 12.000 Arbeitsplätzen, die gestrichen werden, gut sechs Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies hat Konzernchef Sundar Pichai in einer Mail an seine Belegschaft verlauten lassen. Bereits im vergangenen November verkündete Facebooks Meta-Konzern, 11.000 Stellen zu streichen – damit wird die Belegschaft um 13 Prozent reduziert. Amazon hat zu Jahresbeginn beschlossen, 18.000 Stellen von insgesamt 1,5 Millionen zu kürzen. Bei Microsoft werden 10.000 Stellen gestrichen, das bedeutet die Kündigung für 5 Prozent der Mitarbeitenden. Auch der Software-Gigant Salesforce zieht nach: Hier sollen 8.000 Stellen wegrationalisiert werden. Bei Twitter wird nach der Übernahme durch Elon Musk ebenfalls der Rotstift angesetzt: Mit 7.500 Mitarbeitenden musste mehr als die Hälfte der Beschäftigen gehen.
Der Corona-Boom ist zu Ende
Doch warum die heftigen Einschnitte beim Personal? Als wesentlichen Grund geben alle Konzerne das Ende des Corona-Booms an. Während der Pandemie florierte das Geschäft der Tech-Riesen, es wurden teilweise tausende Mitarbeitende zusätzlich eingestellt. Doch dieser durch die Pandemie verursachte Boom ist zu Ende, dazu kommt eine allgemein schlechte wirtschaftliche Lage inklusive hoher Inflation. Google und Meta merken außerdem, dass die Kunden zurückhaltender bei den Werbeschaltungen geworden sind. Amazon bekommt deutlich zu spüren, dass die Kaufkraft sinkt und die Ausgaben für die Logistik steigen.
Bei Alphabet wird aktuell in allen Bereichen gestrichen, die nicht zum Kerngeschäft zählen. So betonte Pichai in seinem Schreiben an die Belegschaft, dass die zentralen Proritäten des Konzerns wieder mehr in den Vordergrund gestellt werden müssen. Den besonderen Focus wolle man auch künftig auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz legen.
Die Branche bleibt optimistisch
Massenentlassungen auf der einen Seite, ein positiver Bitkom-ifo-Digitalindex auf der anderen Seite: Die Jobaussichten in der Branche sind offenbar nicht schlecht. So wollen 30 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen in diesem Jahr mehr Stellen schaffen. Fast zwei Drittel der Entscheider gehen davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten stabil bleibt. Insgesamt wollen lediglich 8 Prozent der befragten Digitalunternehmen im laufenden Jahr Stellen abbauen.