Marketer setzen verstärkt auf Retail Media
Für das laufende Jahr 2020 planen Marketing-Verantwortliche, die Budgets für Retail Media deutlich zu erhöhen. Die Marketer prognostizieren dadurch erhebliche Mehreinnamen für den E-Commerce. Dies hat eine Studie des Werbetechnologie-Anbieters Criteo ermittelt, für die 100 Marketing-Entscheider in Deutschland befragt wurden.
Nicht mehr nur bei den großen Playern gefragt
Jeder dritte Befragte gab demnach an, im laufenden Jahr deutlich mehr in Retail Media zu investieren. Grund dafür seien vor allem die positiven Erfahrungen, die die Branche 2019 mit in Webshops und auf Marktplätzen platzierter Werbung gesammelt habe. Neben bekannten Anbietern von Retail Media wie eBay, Amazon, Zalando oder Otto Group Media wollen nun auch andere nachziehen. Vor allem die Effizienz und die Zielerreichung seien Gründe, weshalb Verantwortliche diesen Werbezweig ausweiten wollen. Im vergangenen Jahr waren im Retail Media vor allem Rabattaktionen beliebt, 59 Prozent der Befragten setzten darauf. Auf dem zweiten Platz rangierten Cross- und Upselling-Kampagnen, hierfür entschieden sich 58 Prozent. Exklusive Landingpages und Display-Werbung beim Händler überzeugten 53 Prozent. Zielgruppenspezifische Sponsored Product Ads waren bei 45 Prozent beliebt.
Retail Media schlägt Display Advertising
Laut der Studie liegt Retail Media gegenüber klassischem Display Advertising entweder gleichauf oder wird sogar besser bewertet. Am meisten begeistert demnach die Möglichkeit der punktgenauen Zielgruppenansprache (56 Prozent), gefolgt von der Relevanz für den tatsächlich getätigten Kauf (55 Prozent) sowie Markenbildung und Umsatzwachstum (je 50 Prozent). So nahe am kaufinteressierten Kunden sei keine andere Werbeform.
Corona-Krise hat die Finger im Spiel
Auch Marketer, die bislang noch nicht auf Retail Media gesetzt haben, wollen diesen Schritt 2020 wagen. So planen 17 Prozent, erstmals exklusive Landingpages bei ausgewählten Händlern zu buchen, 16 Prozent starten Cross- und Upselling-Kampagnen in Online-Shops und ebenfalls 16 Prozent gehen bei ihren Handelspartnern mit Sponsored Product Ads an den Start. 10 Prozent möchten Display-Werbung auf den Händlerseiten zum ersten Mal testen.
Verstärkt wird die Beliebtheit von Retail Media nicht zuletzt durch die Corona-Krise: Denn viele Werber können Kollektionen oder Produkte aktuell nicht über den PoS bewerben. Deshalb wünschen sie sich verstärkt Sales-nahe Performance, die funktioniert.
Langfristige Erfolge prognostiziert
Deutschland steht beim Thema Retail Marketing im Vergleich zu vielen anderen Ländern noch ziemlich am Anfang, doch die Verantwortlichen zeigen sich optimistisch: Fast die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass diese Marketing-Sparte langfristig Erfolge zeitigen wird. Nur 18 Prozent gehen davon aus, dass sich der Trend wieder verflüchtigen wird.
