Mangelhaft: Lokales Online-Marketing

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Mangelhaft: Lokales Online-Marketing

Falsche oder fehlende Angaben zu Adressen und Öffnungszeiten, kaum Local Pages: Das lokale Online-Marketing vieler Unternehmen ist deutlich verbesserungswürdig. Dies hat die Digitalagentur DAC Group Deutschland in einer Erhebung ermittelt. Für den DAC Local Marketing Index 2019 wurden mehr als 500 Unternehmen aus neun Branchen unter die Lupe genommen.

Die Sterne stehen nicht günstig

Um das lokale Online-Marketing der Unternehmen zu bewerten, arbeitet die Digitalagentur mit einem Sterne-System. Ernüchternd: Von insgesamt fünf möglichen Sternen bekamen die untersuchten Unternehmen im Durchschnitt nur 1,32 Sterne. Bewertet wurden Kriterien wie die Verfügbarkeit von Local Pages, Local Ads, eines Bewertungsmanagements oder eines Store Locators. Zwar haben mehr als 97 Prozent der untersuchten Filialunternehmen einen Store Locator, doch lediglich 38 Prozent verfügen über einen einheitlichen Markenauftritt für alle Filialen ihres Unternehmens bei Google.
Laut Daniel Richter, Geschäftsführer und Vizepräsident der DAC Group Deutschland, resultieren die niedrigen Sternezahlen daraus, dass „den betreffenden Unternehmen die Relevanz und die Potenziale“ einer bewusst lokal ausgerichteten Online-Marketing-Strategie nicht bewusst seien.

Untersucht wurden Anbieter mit lokaler Ausrichtung wie Banken oder Dienstleister, Tankstellen und der Einzelhandel. Unternehmen in den Bereichen Gastronomie und Hotellerie erreichen immerhin 1,53 von 5 möglichen Sternen. Der Einzelhandel für Elektroartikel kommt auf 1,49 von insgesamt 5 Sternen. Noch größeren Nachholbedarf haben Tankstellen (1,19 von 5 möglichen Sternen) und Gesundheitsunternehmen (1,21 von insgesamt 5 Sternen).

Zu wenig Bewertungsmanagements und Local Ads

Es wurden für die Erhebung nicht nur Branchen verglichen, sondern auch untersucht, welche Art Daten über und von lokal ausgerichteten Unternehmen im Web zu finden sind. Ausser dem Vergleich der Branchen wurde auch die Art der Daten analysiert, die von lokal ausgerichteten Unternehmen im Web zu finden sind. Richter bewertet die Qualität der Daten, die regelmäßig gepflegt werden, als „größtenteils zufriedenstellend“. Quantitativ sehe die Lage schon anders aus: Local Ads und Bewertungsmanagements gehören demnach lediglich in etwa 13 Prozent der betreffenden Unternehmen mit zum Repertoire, über Local Pages verfügen immerhin 68 Prozent.

Diskrepanzen bei der Datenqualität

Große Unterschiede im Vergleich der Plattformen zeigen sich durch alle Branchen hindurch bei den bereitgestellten Datenqualitäten. Am Besten schnitten die Angebote von Google ab, Bing und Apple hinken leicht hinterher. Weniger Beachtung finden Facebook und Yelp. Auf Google lässt sich sehen, dass bei 38 Prozent der offerierten Pages keine Einheitlichkeit bei der Unternehmensbezeichnung besteht. So sind zwar fast durchweg Öffnungszeiten und vollständige Adressen vorhanden, doch bei rund 5 Prozent der untersuchten Anbieter sind diese Angaben nicht korrekt. Dabei muss aber bedacht werden, dass vor allem die Daten auf Google nicht nur von den Unternehmen selbst gepflegt werden, sondern letztlich häufig auch von den Nutzern.