KMU: Nachholbedarf beim Online-Marketing

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KMU: Nachholbedarf beim Online-Marketing

Mittlere und kleine Unternehmen (KMU) verwenden nur 21 Prozent ihres Werbebudgets auf digitale Maßnahmen. Hierzulande werden in den Betrieben klassische Werbemaßnahmen noch immer bevorzugt – damit hinkt Deutschland im europäischen Vergleich hinterher. Dies ergab eine Studie von Groupon in Zusammenarbeit mit dem Marktforscher Opinium.

Direktmarketing vor Online

Für die Studie wurden 100 Marketing-Entscheider aus KMUs in Deutschland befragt. Auch in Polen, Großbritannien, Italien und Spanien wurde die Befragung durchgeführt. Fazit: Die Nachbarländer setzen definitiv mehr auf Online-Werbung, um Kunden zu gewinnen und zu halten. In Deutschland ist dagegen ein Mix aus Direktmarketing und klassischem Marketing in den meisten Fällen die erste Wahl. So beurteilen 26 Prozent der hierzulande Befragten Direktmarketing wie Broschüren und Flyer als effektivsten Marketingkanal. Auch Anzeigen in der Lokalpresse werden nach wie vor von 16 Prozent als wichtig eingestuft.

Social Media hinter eigener Website

In Deutschland rangiert der eigene Website-Auftritt des Unternehmens noch vor der Wichtigkeit, die einer Social-Media-Präsenz zugesprochen wird. In allen anderen Ländern, die für die Studie befragt wurden, rangiert inzwischen der Social-Media-Auftritt auf Platz Eins. Auf dem dritten Platz landet in Italien, Spanien, Polen und England gleichermaßen das Direktmarketing.
Welche Marketingkanäle wurden im vergangenen Jahr verstärkt genutzt? Deutsche KMUs setzten in diesem Zeitraum mit 41 Prozent auf eine mobil optimierte Website, 37 Prozent auf Direktmarketing, 36 Prozent auf einen eigenen Social-Media-Auftritt, 35 Prozent nutzten SEO und 33 Prozent E-Mail-Marketing.

Nur 21 Prozent des Budgets fliessen in digitale Maßnahmen

Bei den Ausgaben für digitales Marketing geht noch einiges, zeigt die Studie: Nur 21 Prozent fließen in digitale Maßnahmen. Jedes fünfte Unternehmen steckt sogar nur 1- bis 5 Prozent seines verfügbaren Budgets für Marketing in Online-Maßnahmen. Mittelständische Betriebe mit bis zu 249 Mitarbeitern setzen mit 36 Prozent schon deutlich mehr auf Online-Marketing als kleine Firmen mit unter 50 Mitarbeitern. Mikro-Unternehmen mit 5- bis 9 Mitarbeitern setzen im Schnitt nur 8,7 Prozent ihres Werbebudgets für Online-Marketing ein. Aus dem Rahmen fallen die Einzelhändler: Sie investieren immerhin 20 Prozent ihrer Werbegelder in Digital-Maßnahmen. Die Studie macht jedoch Hoffnung, denn sie fragte auch nach den Planungen für die kommenden 12- bis 24 Monate, was die Werbebudget-Planungen angeht: 42 Prozent der KMUs wollen ihre Ausgaben für digitale Werbung demnach erhöhen.

Technologien und Tools der Zukunft

Immerhin stehen 24 Prozent der befragten Entscheider den Zukunftstechnologien positiv gegenüber. So sind 33 Prozent bereit, personalisierte Marketing-Maßnahmen zu forcieren, 32 Prozent sind gegenüber neuen Zahlungsmethoden aufgeschlossen. Ein Viertel der Befragten möchte Chatbots einführen. Auch Augmented und Virtual Reality-Anwendungen werden von 21 Prozent als effektiv angesehen, AI-unterstütztes Marketing finden 19 Prozent wichtig und auf Influencer-Kooperationen wollen 16 Prozent verstärkt setzen.

Deutschland hinkt bei der Auswertung hinterher

Essentiel bei Marketing-Kampagnen und sämtlichen Werbemaßnahmen ist die Auswertung. Hier zeigt sich, dass 35 Prozent der KMUs noch keinerlei Daten nutzen, mit denen ein return on investment (ROI) analysiert werden kann. Damit hinkt Deutschland im europäischen Vergleich stark hinterher: In Polen setzen nur 8 Prozent nicht auf auf Daten zur Marketinganalyse, in Italien sind es 9 Prozent, in Spanien 11 Prozent und in Großbritannien 19 Prozent.