Kinder nutzen Social Media oft heimlich

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Kinder nutzen Social Media oft heimlich

Kinder sind oft auf Social Media unterwegs und finden sich dort bestens zurecht. Allerdings nutzen sie die Plattformen häufig, ohne ihre Eltern vorher um Erlaubnis zu fragen. Die Eltern denken aber, dass sie umfassend über die Netzaktivitäten ihrer Kinder informiert sind. Dies hat eine Studie der Agentur KB&B herausgefunden.

Wie nutzen Minderjährige Social Media und wie ist es um das Sicherheitsdenken und die Medienkompetenz der Eltern bestellt? Die aktuelle Erhebung hat ergeben, dass Eltern und Kinder in ihren Einschätzungen zu diesen Themen stark auseinander gehen. So gaben 82 Prozent der Eltern an, dass sie klare Regeln zur Nutzung von Social Media mit ihren Kindern vereinbart haben. Sie sprechen mit ihrem Nachwuchs regelmäßig über die Gefahren von Social und 74 Prozent sagten, dass sie auch darüber reden, welche Fehler sie selbst im Internet schon gemacht haben.

Eltern: Medienkompetenz mangelhaft

Knapp 71 Prozent der Eltern gehen auf die Wünsche ihrer Kinder ein, was ein eigenes Social-Media-Profil betrifft und helfen ihnen dabei, eines einzurichten. Dass sie ziemlich gut über die Social-Media-Aktivitäten ihrer Kinder bescheid wissen, gaben 75 Prozent der befragten Eltern an. Damit liegen sie jedoch ganz schön oft falsch: So geben 60 Prozent der Eltern an, dass ihr Kind nicht auf Instagram unterwegs ist. Dieselbe Aussage machten aber nur 30 Prozent der befragten Kinder. Dies wiederum bedeutet, dass gut 30 Prozent der Kinder ohne das Wissen ihrer Eltern auf Instagram aktiv sind. Weiter schätzen 43 Prozent der Eltern, dass ihre Kinder kein TikTok nutzen – tatsächlich beschäftigen sich aber nur 29 Prozent der Kinder nicht mit TikTok. Auch dieser Kanal wird also oft ohne das Wissen der Eltern frequentiert.

Ein Drittel hat Angst um die Sicherheit der Kinder

Ein Drittel der Eltern findet, dass Social Media viele Sicherheitsrisiken für ihr Kind birgt. Als besonders unsicher bewerten die Eltern YouTube (33 Prozent), gefolgt von Tiktok (29 Prozent). Bei Whatsapp und Instagram gehen die Meinungen stark auseinander. 30 Prozent der Eltern finden Instagram gefährlich, diese Meinung teilen aber nur 6 Prozent der befragten Kinder. Whatsapp trauen ebenfalls knapp 30 Prozent der Eltern nicht über den Weg, die Befürchtungen teilen aber nur 5 Prozent der Kinder.

Kinder sind versierter bei den Sicherheitseinstellungen

Am Beispiel TikTok wird klar, dass der Nachwuchs manche Medienkanäle besser beherrscht als Mama oder Papa. So kennen 43 Prozent der Kinder sich mit der Meldefunktion von TikTok aus, bei den Eltern wissen nur 36 Prozent darüber bescheid. 41 Prozent der Kinder wissen auch, wie sie andere User auf TikTok sperren können; aber nur 26,4 Prozent der Eltern sind darüber informiert.

Ein Großteil der Kinder im Alter von drei bis 14 (72 Prozent) nutzt soziale Medien, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben. 48 Prozent der Minderjährigen gaben an, auf den entsprechenden Kanälen nur mit Personen in Verbindung zu stehen, die sie auch persönlich kennen. Viel Zeit verbringen Kinder auf den Plattformen auch mit dem Thema Schule – sie lassen sich zum Beispiel mit den Hausaufgaben helfen.