Jugendliche: Nicht ohne mein Smartphone!

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Jugendliche: Nicht ohne mein Smartphone!

Das Smartphone ist der ständige Begleiter der Teenager in Deutschland: 91 Prozent aller 10 (!) bis 18-jährigen besitzen eines, sechs von zehn Jugendlichen gaben in einer Umfrage für den Digitalverband Bitkom an, dass sie ihr Mobilgerät permanent bei sich tragen. Doch wenn das Smartphone auch beim Essen, während der Hausaufgaben und im Bett gegenwärtig ist, ist Ärger mit den Eltern vorprogrammiert.

Oft Streit mit den Eltern

In der Familie führt der Handykonsum der Kinder laut Erhebung oft zu Konflikten. 31 Prozent berichten von häufigem Streit mit den Eltern, weil das Handy immer präsent ist. 29 Prozent erzählen, dass Handyverbot eine häufige und gefürchtete Strafe seitens der Erziehungsberechtigten sei. Große Probleme gebe es vor allem vor dem Schlafengehen: Hier werden gut ein Drittel der Apparate konfisziert. Von den insgesamt 600 befragten Jugendlichen gaben 20 Prozent an, dass die Eltern eine Jugendschutzfunktion an ihrem Handy aktiviert haben.

Viele Kids haben teure Geräte

Laut Bitkom-Befragung zählt bei den Jugendlichen nicht nur, dass das Gerät funktioniert: Optik und Marke werden als sehr wichtig eingestuft. Demnach gaben 43 Prozent der Teilnehmer an, ein hochwertiges Smartphone zu besitzen, 53 Prozent gaben eine durchschnittliche Qualität an. Nur 3 Prozent besitzen günstige bis sehr günstige Modelle. Ein Viertel der Jugendlichen betonte, dass ihnen ein jeweils aktuelles Gerät sehr wichtig sei und die Smartphones entsprechend regelmäßig gewechselt werden. Für 12 Prozent sei das mobile Endgerät sogar entscheidend für die Akzeptanz im Freundeskreis.

„Kein Handy unter 11!“

Mediziner schlagen Alarm angesichts des ausufernden Handykonsums der Jugendlichen. Für die Entwicklung habe der mediale Dauerbeschuss katastrophale Folgen und die Kinder verlernen zu spielen, Sport zu treiben und reale Gespräche zu führen. Thomas Fischbach, Präsident des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte, plädiert daher für „kein Handy unter 11 Jahren“.

Denn laut Studien sei erwiesen, dass ein hoher Medienkonsum zu Sprachentwicklungsstörungen und Hyperaktivität führen könne. Zudem würde es die Jugendlichen stressen, ständig über WhatsApp oder Facebook erreichbar sein zu müssen. Vor allem sollten Kinder nicht mit dem Handy allein gelassen, sondern beaufsichtigt werden. Bei zu langem Konsum können sogar körperliche Schäden die Folge sein: Gucken aufs Smartphone fördere demnach eine Kurzsichtigkeit schon in jungen Jahren. Mehr Offline-Aktivitäten sollten den Jugendlichen offeriert werden, damit sie zu ausgeglichenen und gesunden Erwachsenen heranreifen können.