Instagram Strategie gegen Fake-Follower

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Instagram: Strategie gegen Fake-Follower

Instagram ist der angesagte Influencer-Marketing-Kanal schlechthin. Doch der Follower-Betrug ist ein Branchenproblem, für welches Advertiser bislang keine Lösung haben. Wie lässt sich dem Missbrauch mit Fake-Followern Einhalt gebieten?

Instagram ist als Werbekanal weiter auf dem Vormarsch. Laut Bundesverband der Ditigalen Wirtschaft (BVDW) warben 2017 mehr als zwei Millionen Advertiser mit dem hippen Kanal, inzwischen dürften die Zahlen noch einmal angestiegen sein. Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit nutzen Instagram. Doch ein Problem trübt nach wie vor die Mitteilungsfreude der Branche: Die Fake-Follower. Kritik bekommt das Influencer-Business sowohl in den eigenen Reihen als auch von außerhalb. Unzulässig hoch geschraubte Zahlen an Followern, durch Like-Gruppen und Bot-Traffic künstlich in die Höhe getriebene Engagement-Werte und keine wirkliche Transparenz bei den Abrechnungen: Branchenweit werden die Forderungen nach nachvollziehbaren Prüfkriterien lauter.

Der Handlungsbedarf der Akteure wächst mit jeder Zunahme an Popularität, die Instagram verzeichnen kann. Wer via Instagram Umsätze generiert, muss auch qualitativ hochwertige und transparente Rahmenbedingungen schaffen. Eine aktuelle Studie des BVDW hat ermittelt, dass 29 Prozent aller deutschen User auf Produktempfehlungen vertrauen, die von Influencern kommen. Doch zu selten werden die Posts hinterfragt, die öffentliche Diskussion rund um das Thema Fake-Influence greift kaum im Einzelfall.

Bewertungskriterien brauchen Veränderung

Was kann gegen den Betrug mit Followern und Klicks getan werden? Das Ziel muss eine optimierte Kampagnen-Performance sein, notwendig sei hier ein strategisches Vorgehen, postuliert der BVDW. So sei ein erster Schritt, bisherige Erfolgsmessungen gründlich zu hinterfragen: So darf nicht länger allein die Zahl der Follower als ausschlaggebende Bewertungsgröße einer Instagram-Kooperation genügen. Mehr Augenmerk muss den Impressions geschenkt werden, die ein einzelner Post erreicht. Der Grund dafür ist klar: Influencer lassen sich nicht nur auf ihre Follower reduzieren – und nicht jeder Follower reagiert auch wirklich mit einem Post. Deshalb sollten Advertiser ihre Influencer nicht nur an deren Followern messen – sondern deren kreatives Potential alternativ evaluieren. Eine Abrechnung nach echten Impressions schafft mehr Klarheit über eine tatsächlich erreichte Zielgruppe als die bislang zu unkonkret gefasste Bestimmung der Reichweite.

Marketer müssen detailliert erkennen können, welche Leistung durch welches Spending erbracht wurde. Nur so kann die Wirkung von Kampagnen optimal gemessen und das Marketing-Budget entsprechend genutzt werden. Die generierten Impressions stellen eine transparente und valide Erfolgskennzahl dar. Denn nur, wenn Advertiser die Werbewirkung von einzelnen Posts detailliert nachvollziehen können, kann Influencer-Marketing wirklich ernst genommen werden im Wettbewerb mit anderen digitalen Werbekanälen.

Bereits bevor eine Influencer-Kooperation abgeschlossen wird, müssen neue Prüfkriterien greifen. Hier können KI-basierte Analyse-Tools einen wichtigen Beitrag leisten. Sie können verdächtige Aktivitäten erkennen und eine qualitative Selektion durchführen – bevor ein Vertrag mit dem Influencer abgeschlossen wird. So lassen sich Streuverluste bei einer Kampagnenauslieferung deutlich minimieren. Der zweite wichtige Schritt besteht in einer professionellen Expertise: Das Matching zwischen Marke und Influencer muss stimmen. Denn dies hat je nach Ziel der Kampagne einen großen Einfluss auf die Aktivität der Follower.

Fazit: Auch beim Influencer-Marketing müssen Kreativität, Qualität und messbare Effizienz die entscheidenden Kriterien beim Thema Werbung bleiben. Je bedeutender Instagram als Marketingkanal wird, desto professioneller müssen alle daran beteiligten Akteure agieren.