Influencer erobern den klassischen Werbemarkt

Zur News-Übersicht

Influencer erobern den klassischen Werbemarkt

Marketer sind bereit, auf allen Werbekanälen deutlich mehr Geld in Influencer zu investieren, zeigen sich aber gespalten: Sollen Influencer an der Oberfläche bleiben oder in ihren Botschaften auch gesellschaftliche Themen aufgreifen? Die Position der Verbraucher ist dagegen klar: Sie wollen nicht mehr nur Produktempfehlungen, Werbung soll auch aktuelle Ereignisse und politische Diskussionen thematisieren.

Das Feld für Influencer Marketing vergrößert sich deutlich, je mehr Medienkanäle massentauglich werden. Die Unternehmen erkennen die Trends und investieren entsprechend – obwohl zentrale Probleme wie etwa der Datenschutz längst nicht gelöst sind. Zeitlich werden auch Fragen rund um ethisches Verhalten lauter. Dies hat die Influencer-Marketing-Agentur Takumi in einer internationalen Studie ermittelt, für die insgesamt 3.500 Marketer und Verbraucher befragt wurden.

Dass sie künftig einen Großteil ihrer Ressourcen in Influencer Marketing investieren wollen, gaben 73 Prozent der befragten Marketer an. Den besten ROI für Influencer Kampagnen biete der Channel Instagram, betonten 21 Prozent der Teilnehmer in Großbritannien. In Deutschland gilt dagegen Youtube als Spitzenreiter (23 Prozent) und in den USA die klassische Online-Werbung (28 Prozent). Doch letztlich sind es Multiplattform-Kampagnen, die für immer mehr Marketer interessant werden.

Auch Print und TV werden interessant für Influencer

Influencer Marketing ist keineswegs neu, neu ist aber, dass die traditionellen Werbekanäle verstärkt in das Influencer Marketing eingebunden werden. Hier sehen die Studienteilnehmer auch den größten Wachstumsmarkt: Digitale Out Of Home-Werbung (OOH) sehen 81 Prozent als ideales Terrain für Influencer-Marketing, für Plakatwerbung ideal halten 83,3 Prozent diesen Marketing-Zweig. 80 Prozent wollen mehr Influencer-Marketing in Print einbauen, 81 Prozent kombinieren den Werbekanal mit TV und Radio.
In den kommenden 12 Monaten ziehen 58 Prozent der Marketer eine Zusammenarbeit mit InfluencerInnen beim Kanal YouTube in Betracht, 55 Prozent wollen via Instagram investieren. 43 Prozent der Befragten koppeln Influencer-Markeing mit der Online-Werbung, 35 Prozent setzen auf TikTok, 29 Prozent investieren in Influencer plus TV-Werbung. Die OOH-Werbung halten 20 Prozent der Teilnehmer für Influencer-tauglich, 20 Prozent sehen in Twitch die Zukunft, 10 Prozent bei Triller.

Einfluss auf das tägliche Leben?

Von Verbraucherseite wird betont, dass Influencer einen realen Einfluss auf ihr Leben haben: 39 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Influencern nacheifern, wenn sie zeigen, dass sie eine ethische Haltung oder ein soziales Gewissen haben. 30 Prozent der Befragten sehen hier noch Nachholbedarf: Demnach sind viele Influencer noch zu oberflächlich, mit ihren Botschaften setzen sie sich zu wenig für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit ein. Interessanterweise sprachen sich 42 Prozent der Konsumenten dagegen aus, dass Influencer dieselben Inhalte auf diversen Medienkanälen streuen. Sie halten diese Methode für nicht glaubwürdig.

Influencer sind also längst mehr als Werbefiguren: sie gelten bei den Verbrauchern als Mobilisatoren für soziale, politische und umweltrelevante Themen. 41 Prozent der Konsumenten betonen, dass Influencer ihre jeweilige Plattform nutzen sollten, um über Ereignisse zu sprechen, die die Allgemeinheit bewegen – und eindeutig Position zu beziehen. Bei den Marketern sprachen sich 25 Prozent gegen diese Praxis aus – sie finden, Influencer sollten sich auf Werbebotschaften und Lifestyle-Themen beschränken.
55 Prozent der befragten Marketer hielten dagegen: Sie möchten mit Influencern zusammen arbeiten, die sich für politische oder soziale Themen einsetzen. In kleineren Unternehmen wünschen das sogar 62 Prozent der befragten Marketer.