Homeoffice: Droht ein Zwei-Klassen-System?

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Homeoffice: Droht ein Zwei-Klassen-System?

Macht das Homeoffice einen Mitarbeiter weniger attraktiv fürs Unternehmen? Ist jemand, der von zuhause aus arbeitet, generell weniger engagiert als die Kollegen im Büro? Die Lernplattform Kahoot! hat sich des Themas angenommen und zusammen mit der Beratungsfirma Workplace Intelligence eine Studie zur hybriden Arbeit veröffentlicht.

Die Umfrage, die im Juli dieses Jahres unter 1.626 Führungskräften und Mitarbeitern durchgeführt wurde, liefert zwar ausschließlich Ergebnisse aus den USA, lässt aber durchaus Rückschlüsse auf Vorurteile und die Zukunft des hybriden Arbeitens in Deutschland zu. Zentrale Ergebnisse in der Übersicht sind, dass

  • die echte Gefahr eine Zwei-Klassen-Systems besteht. Denn wer seiner Arbeit im Homeoffice nachgeht, wird von einem Großteil der befragten Personalleiter in der Regel als weniger gut integriert eingestuft und seltener in wichtige interne Diskussionen einbezogen.
  • Personalleiter, die an Gehaltserhöhungen oder Beförderungen denken, zunächst vor allem die im Büro tätigen Mitarbeiter im Sinn haben.

Allgemeine Einigkeit besteht darin, dass persönliche Interaktionen noch immer essentiell wichtig sind, um beruflich voranzukommen. 72 Prozent der Angestellten und 83 Prozent der Personalleiter gehen davon aus, dass Gespräche von Angesicht zu Angesicht notwendig sind, damit die Zusammenarbeit im Unternehmen erfolgreich sein kann.
Der allgemeine Konsens: Damit hybrides Arbeiten in Zukunft erfolgreich sein kann, braucht es in den Firmen eine Unternehmenskultur, in der sich alle gleichermaßen integriert und wertgeschätzt fühlen.

Mitarbeiter: Mehr emotionale Verbundenheit

Eine überzeugende Mehrheit von 91 Prozent betonte, dass sie sich ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl im Kollegenkreis wünscht. Hoffnungsvoll sind viele, dass auch Technologien hier Abhilfe schaffen können: Tools etwa, die durch zwischenmenschliches Engagement und Spaß die emotionale Verbundenheit im Unternehmen stärken – ungeachtet dessen, ob sich die Mitarbeiter im Homeoffice oder im Büro befinden.

Homeoffice: Beliebtheit bleibt hoch

Obwohl sie um das weniger gute Ansehen der „Heimarbeiter“ wissen, möchten künftig mehr als drei Viertel der Angestellten auch nach der Pandemie zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, 53 Prozent sehen die Zukunft im hybriden Modell, also in einem Mix aus Homeoffice und Büroarbeit.
Knapp 80 Prozent der Studienteilnehmer finden, dass oft hauptsächlich die verfügbare Technologie darüber entscheidet, ob Angestellte im Homeoffice gleichwertig und fair behandelt werden. Digitale Werkzeuge werden als entscheidend für eine produktive Zukunft eingestuft. Entsprechend bezeichnen sich 92 Prozent der Mitarbeiter von Firmen, die hochwertige technische Tools verwenden als produktiv – sowohl im Homeoffice als auch im Büro.
Insgesamt bewerteten lediglich 57 Prozent der Arbeitnehmer ihre Tools für Mitarbeiterengagement und Zusammenarbeit „überdurchschnittlich“ oder „ausgezeichnet“.