Homeoffice: Die Vertrauensfrage spaltet die Lager

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Homeoffice: Die Vertrauensfrage spaltet die Lager

Vertrauen ist eine wertvolle Basis für ein gesundes Arbeitsklima im Unternehmen. Doch gerade hier hakt es – vor allem, seit sich die Arbeit im Homeoffice etabliert hat. Chefs misstrauen ihren Mitarbeitern häufig und umgekehrt ist es wohl genauso, wie die Ultimate Kronos Group (UKG) in einer Erhebung unter knapp 4.000 nationalen und internationalen Befragten herausgefunden hat.

Es sind nur 31 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland, die ihren Mitarbeitern von Anfang an vertrauen. Bei den Mitarbeitern ist es um die Einschätzung des Vetrauensvorschusses noch schlechter bestellt: Lediglich 21 Prozent denken, dass ihnen nach ihrer Einarbeitungsphase vertraut wird. Das Homeoffice hat bei den Einschätzungen keine Besserung gebraucht: Nur ein Drittel der Führungskräfte glaubt, dass ihre Mitarbeiter im Homeoffice produktiv sind. Genauso denken nur 22 Prozent der befragten Mitarbeiter, dass ihnen vertraut wird, wenn sie im Homeoffice arbeiten.

Die Erhebung warf die Frage auf, wie eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt werden kann. Die Antworten fallen – je nach Hirarchie-Ebene – sehr unterschiedlich aus. Für Führungskräfte ist Verlässlichkeit (63 Prozent) unabdingbar. Auf dem zweiten Platz folgt für 54 Prozent das Leisten von qualitativ hochwertiger Arbeit. Ehrlichkeit am Arbeitsplatz ist für 42 Prozent entscheidend. Für Mitarbeiter steht Verlässlichkeit ebenfalls auf Platz Eins (67 Prozent), 38 Prozent wünschen sich, von ihrem Arbeitgeber für ihre Leistungen gelobt zu werden. 31 Prozent möchten sich mit eigenen Ideen im Unternehmen einbringen.

Muss man sich Vertrauen verdienen?

Sollten Führungskräfte Vertrauen in die Entscheidungen ihrer Mitarbeiter haben – oder müssen alle Entscheidungen vorab in Diskussionen mit der Führungsebene abgeklärt werden? Zu dieser Frage gehen die Meinungen ebenfalls weit auseinander. 71 Prozent der Mitarbeiter gaben an, dass sie das Gefühl haben, Entscheidungen im alltäglichen Job ohne große Absprachen fällen zu können. Genauso sehen es aber nur 54 Prozent der Befragten auf Führungsebene. Ähnlich steht es um das Vertrauen in konkrete Aufgabenplanungen. 61 Prozent der Mitarbeiter denken, dass sie in dieser Hinsicht relativ unabhängig entscheiden können, nur 47 Prozent der Führungskräfte sind derselben Meinung.
Deshalb stellen sich Fragen: Müssen sich Mitarbeiter das Vertrauen am Arbeitsplatz generell erst verdienen? Oder muss das Unternehmen einen Vertrauensvorschuss geben? Hierzu gehen die Ansichten genau zur Hälfte auseinander: 50 Prozent finden, dass Vertrauen verdient werden muss, 50 Prozent bezeichnen Vertrauen dagegen als eine Voraussetzung bei de Einstellung.

Vertrauen im Unternehmen ist entscheidend

Wie groß ist der Einfluss von Vertrauen oder dem Fehlen von Vertrauen am Arbeitsplatz? 65 Prozent der Mitarbeiter sagen, dass sich dieser Punkt auf ihr Engagement bei der Arbeit auswirkt. 62 Prozent finden die Vertrauensfrage wichtig im Hinblick auf ihr Zugehörigkeitsgefühl am Arbeitsplatz. Für 61 Prozent entscheidet diese Frage über die Produktivität bei der Arbeit und 56 Prozent bringen mit Vertrauen ihr eigenes mentales Wohlbefinden in Verbindung. 50 Prozent machen die Wahl ihrer Karriere von der Vertrauensfrage abhängig. Ein Drittel gab an, bereits einen Arbeitgeber verlassen zu haben, weil er ihnen kein oder nur wenig Vertrauen entgegen brachte, ein Viertel der befragen Mitarbeiter hat freie Stellen im Unternehmen aus diesem Grund nicht an Freunde oder Bekannte weiterempfohlen.