GfK: Konsumklima im leichten Aufwärtstrend

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GfK: Konsumklima im leichten Aufwärtstrend

Der Trend zeichnet sich langsam aber sicher ab: Die Kauflaune in Deutschland steigt wieder. Die Lockerungen in Gesellschaft und Wirtschaft zeitigen erste Früchte und lassen die Verbraucher aus der Corona-Schockstarre erwachen. Laut Erhebungen des Marktforschers GfK (Growth for Knowledge) bessert sich das Konsumklima wieder spürbar. Gegenüber der Zeit vor Corona sind die Werte jedoch immer noch schlecht.

Erste Schritte aus der Schockstarre

Im April hat die Schockstarre laut GfK zu einem „beispiellosen Absturz“ der Verbraucherstimmung geführt. Die Talsohle sei aber nun deutlich durchschritten: Der Indikator hat bislang 13 Prozentpunkte dazugewonnen. Für Juni sagt die Konsumstudie des Marktforschers einen Anstieg von minus 18,6 Punkten voraus, für Juli einen Anstieg auf minus 9,6 Punkte. Das sei hoffnungsvoll, doch noch immer kein Grund zum Jubeln: Die minus 9,6 Punkte seien der bislang drittniedrigste Wert, der in der Geschichte des Konsumklimas in Deutschland jemals gemessen wurde.

Es gebe „ein schwaches Licht am Ende des Tunnels, das langsam heller werde“, sagt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Die Ankündigung der befristeten Mehrwertsteuersenkung sowie die Konjunkturprogramme im Zuge der Krise tragen laut Bürkl dazu maßgeblich bei. Wenn Händler und Hersteller die Mehrwertsteuersenkung auch wirklich an die Konsumenten weitergeben, werden diese wohl doch die eine oder andere große Anschaffung noch in 2020 wagen: Dies könne dem Konsum im zweiten Halbjahr einen deutlichen Schub in die positive Richtung geben.

Trotzdem bleibe die Situation fragil: Eine Rekordzahl an Kurzarbeitern, steigende Arbeitslosenzahlen, die allgemeine Verunsicherung sowie die Angst vor einem zweiten Lockdown sind Gründe für einen sehr vorsichtigen Konsum der Verbraucher. Viele haben Sorge, den eigenen Job zu verlieren oder Einkommenseinbußen hinnehmen zu müssen.

Konjunkturerwartungen positiv

Die Konjunkturerwartung der Konsumenten legt trotz allem im Juni zu. Aufgrund des Milliarden schweren Konjunkturpaketes könne sich die deutsche Wirtschaft rascher erholen, als bislang angenommen, prognostiziert die GfK. Jetzt müsse Deutschland auch als Exportnation in wichtigen Märkten wie den USA, Spanien, Frankreich und Italien wieder schnell auf die Beine kommen.

Der Pessimismus sinkt

Die Einkommenserwartung legt im Juni laut GfK leicht zu. Der Indikator klettert auf 6,6 Punkte, liegt damit aber noch immer 39 Punkte unter dem Vorjahreswert. Das liege vor allem daran, dass einige Branchen bislang wenig Hoffnung auf Besserung haben: Etwa Selbständige, deren Tätigkeit derzeit noch immer ruht, wie etwa die der Eventveranstalter. Solange es keine Konzerte und Festivals gibt, liegen deren Einkünfte bei Null oder gar im Minusbereich.

Der Befragungszeitraum für die GfK-Analyse war der 3. bis 15. Juni 2020. Die komplette Studie ‚GfK-Konsumklima MAXX‘ gründet sich auf etwa 2.000 Verbraucherinterviews und wurde im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt.