Fachkräftemangel in der Internet-Branche

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Fachkräftemangel in der Internet-Branche: Gute Gehälter für Einsteiger und Führungskräfte

Die Digitalbranche wächst rasant, bis zum Jahr 2016 sollen 80.000 neue Jobs entstehen. Doch einheitliche Ausbildungsstandards gibt es nicht, wer jetzt Leidenschaft fürs Metier mitbringt und gut verhandelt, kann mit guten Einstiegsgehältern rechnen.

Internet-Profis haben derzeit gute Karten. Sie werden von vielen Unternehmen gesucht. Bewerber, die mit Erfahrung und Persönlichkeit punkten, haben eine gute Verhandlungsbasis. Die Gehaltsaussichten sind hervorragend, wie auch die aktuelle Umfrage „Jobs in der Online-Branche 2012“ zeigt. Befragt wurden 131 Jobsuchende, die eine Tätigkeit im Online-Marketing anstrebten. Demnach erwarten angehende Junior-Account-Manager ein Einstiegsgehalt von 40.000 bis 45.000 Euro, im Vorjahr lagen die Prognosen noch bei Spannen zwischen 35.000 bis 40.000 Euro. Noch mehr verdienen Mitarbeiter mit Erfahrung im Marketing, sie können mit einem Anfangsgehalt von 70.000 Euro rechnen, im Vorjahr hatte es noch bei 65.000 Euro gelegen. Dass Geld auch in der Internetbranche nicht immer das ausschlaggebende Kriterium für oder gegen einen Arbeitgeber ist, zeigen die weiteren Umfrageergebnisse. So können Unternehmen hier vor allem mit soften Faktoren überzeugen. 57 Prozent würden auf ein höheres Gehalt verzichten, wenn die Work-Life-Balance stimmt. Für gute Aufstiegschancen würden 62 Prozent der Männer und sogar 71 Prozent der Frauen auf ein hohes Anfangsgehalt verzichten. Wenn das Arbeitsklima stimmt oder spannende Aufgaben den Alltag bereichern, würden ebenfalls viele der Befragten ein Angebot mit weniger Einkommen akzeptieren. Dass viele Jobs in der Internetbranche dynamisch organisiert sind und ein hohes Maß an Flexibilität erfordern, spricht 29 Prozent der Befragten an, zwei Drittel gaben an, hier nach einer Tätigkeit zu suchen, weil es sich um einen Wachstumsmarkt handelt. Eine große Affinität zu technischen Zusammenhängen wurde von 17 Prozent der Teilnehmer als Begründung für den Berufswunsch Internet und Online-Marketing angeführt.

Gehaltsstudie: Einkommen in der Internetwirtschaft

Einsteiger und Jobwechsler in der Digitalbranche haben derzeit eine hervorragende Ausgangsposition. Viele Unternehmen sind noch nicht bereit, ihre Mitarbeiter entsprechend zu schulen und setzen lieber auf erfahrene, externe Angestellte. Dass diese oftmals gar keine einschlägige Ausbildung genossen haben, konnte die Umfrage ebenfalls zeigen. Nur 29 Prozent haben ein Studium absolviert, 48 Prozent gaben an, ihre Berufserfahrung durch „Learning on the Job“ erhalten zu haben. Immerhin 40 Prozent sind Autodidakten und haben sich jegliches Wissen selbst angeeignet. Wird dieses jedoch stetig ausgebaut, sind die Aussichten rosig. Bewerber, die sich in eine Führungsposition hocharbeiten, können mit hervorragenden Gehältern rechnen – dies ermittelte die Gehaltsstudie der Dwight Cribb Personalberatung. Diese hatte 202 Geschäftsführer und Vorstände online nach ihrem Einkommen befragt, teilgenommen hatten Führungskräfte von Digital-Agenturen, E-Commerce-Unternehmen sowie Online-Media- und Online-Technologie-Firmen. Demnach verdienen Internetarbeiter mit Führungsverantwortung durchschnittlich 216.775 Euro im Jahr, eingerechnet sind hier bereits Aktienoptionen oder betriebliche Altersvorsorge. Am meisten verdienen Führungskräfte in E-Commerce-Unternehmen, hier liegen die Vertriebsspezialisten vorne. Sie erhalten im Durchschnitt 235.000 Euro im Jahr, danach folgen Einkäufer, auf dem dritten Platz landeten Mitarbeiter der IT-Abteilung. Auch die Betreiber von Webportalen und Online-Marktplätzen verdienen gut, geringer fallen die Gehälter in Medienhäusern und Agenturen aus. Doch nicht nur die Arbeitsstätte wirkt sich auf die Höhe des Einkommens aus, daneben spielen vor allem der Grad der Verantwortung sowie die Berufserfahrung eine wichtige Rolle bei der Gehaltsentwicklung. In der Internetbranche sind Frauen in Führungspositionen noch Mangelware.