Digitalbranche atmet vorsichtig auf

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Digitalbranche atmet vorsichtig auf

Die Digitalbranche hat Grund für Optimismus: Der Bitkom-ifo-Digitalindex legt auf 26,0 Punkte zu, das bedeutet ein deutlich verbessertes Auftragsklima. Neue Jobs können geschaffen werden, doch es fehlt in alarmierender Weise an Fachkräften.

Seit April zeichnet sich ein deutlicher Aufwärtstrend ab, die IT- und Telekommunikationsbranche kann viele Aufträge verbuchen, Tendenz weiter steigend. Zuletzt war die Geschäftslage im Mai 2019 derart gut. Dieses Hoch bei den Auftrageingängen ist auch der Grund, warum der Bitkom-ifo-Digitalindex kräftig nach oben klettert. Dieser Index ist eine Abbildung des Geschäftsklimas und setzt sich zusammen aus der aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen für das kommende halbe Jahr.

Im April machte der Digitalindex einen Sprung um 8,9 auf 26,0 Punkte. Damit nähert er sich wieder jenem Niveau an, das vor Beginn des Krieges in der Ukraine aktuell war. Eine optimistische Stimmung dominiert auch, was die Geschäftserwartungen angeht: Sie finden von -4,1 Punkte zurück ins Plus von 5,5 Punkten. Damit geht die Mehrheit der Firmen von einer positiven Auftragsentwicklung aus, nicht mehr von einer rückläufigen. Bitkom-Präsident Achim Berg betont, dass der russische Angriffskrieg die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zwar belaste, die Digitalbranche könne diese Probleme aber deutlich besser wegstecken als die Gesamtwirtschaft: „Die Geschäfte laufen gut.“

Größtes Problem: Fachkräftemangel

Was das Wachstum der Branche aktuell allerdings massiv hemmt, ist der Fachkräftemangel. Der Index bleibt hier mit 41, 7 Punkten auf einem deutlich hohen Niveau. Von der Branche derzeit als wenig relevant eingestuft werden dagegen Finanzschwierigkeiten, hier liegen die Prozentpunkte bei lediglich 2,2.
Die IT- und Telekommunikationsunternehmen möchten vor allem schnell weitere Jobs schaffen. Um 5,1 Punkte sind die Beschäftigungserwartungen geklettert, sie liegen nun bei 35,5 Punkten. Damit haben sie wieder das Niveau erreicht, das zu Jahresbeginn bestand. Der Großteil der Unternehmen in Deutschland möchte im kommenden Quartal weitere Arbeitskräfte einstellen. Mit weiter steigenden Preisen für Produkte und Dienstleistungen rechnet die Mehrheit der Firmen. Daher legt der Index um 5,1 Punkte auf 42,7 Punkte zu.
Der Krieg und seine Folgen belasten währenddessen die Gesamtwirtschaft erheblich. Die Erwartungen, was das Geschäftsklima insgesamt und dessen Entwicklungen im kommenden halben Jahr angeht, liegen mit 18,2 Punkten im deutlichen Minusbereich.