Datenschutz: Konsumenten würden dafür zahlen

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Datenschutz: Konsumenten würden dafür zahlen

Dass ihre persönlichen Daten wertvoll sind, ist den deutschen Verbrauchern bewusst. Eine global durchgeführte Studie ergab, dass 41 Prozent der deutschen Konsumenten mehr Geld bei Händlern und Firmen ausgeben würden, wenn diese investieren, um die Daten ihrer Kunden schützen.

Die Deutschen hegen starkes Misstrauen

Für die Studie wurden in Deutschland 2000 Verbraucher befragt. Fazit: Knapp die Hälfte der Teilnehmer geht nicht davon aus, dass Unternehmen die Daten ihrer Kunden sichern und vertraulich behandeln. Damit hegen die Deutschen im globalen Vergleich das meiste Misstrauen, was den Umgang anderer mit ihren Daten betrifft. Im Vereinigten Königreich gehen 45 Prozent davon aus, dass ihre Daten nicht sicher sind, in Kanada 40 Prozent. Nur sechs Prozent der Deutschen vertrauen auf die Datenschutz-Kompetenzen der Dienstleister und Unternehmen.

Unwissenheit schürt Ängste

Die größte Unsicherheit schürt laut der Studie Unwissenheit: 73 Prozent gaben an, dass sie nicht wissen, wie viele Unternehmen ihre Daten verwenden, speichern oder Zugang zu ihnen haben. Darunter fallen auch sensible Daten wie Bankverbindungen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen. 44 Prozent sagten, dass sie die behördlichen Regeln und Gesetze kennen, die es zum Thema Datenschutz gibt. Ein grundlegendes Verständnis hat laut eigener Einschätzung ein Drittel der Befragten, was die rechtliche Lage zum Datenschutz angeht. 25 Prozent interessieren sich dafür, was die Unternehmen mit ihren Daten anfangen und würden sich gern proaktiv mit den Firmen in Verbindung setzen, um mehr zu erfahren. 12 Prozent haben aus diesem Grund bereits Kontakte zu Unternehmen aufgenommen, 42 Prozent möchten das nicht tun, weil es sie zu viel Zeit kosten würde.

Datensicherheit – erst in ferner Zukunft?

Wie sie mit ihren eigenen Daten umgehen müssen, um sie bestmöglich zu schützen, wissen laut eigenen Angaben 63 Prozent. Sie gaben an, dass sie sich mit Datenschutz-Einstellungen, dem Abschalten der Geo-Lokalisierung, dem Sichern von E-Mail-Konten oder ihren Social-Media-Verbindungen gut auskennen. Dass Sicherheitsmaßnahmen und Privatsphäre-Standards Sache der jeweiligen Betreiber seien, sagen dagegen 17 Prozent der Befragten. Nur 13 Prozent der Teilnehmer sind sich sicher, dass Unternehmen ihren umfangreichen, gesetzlich vorgeschriebenen Verpflichtungen rund um den Datenschutz ihrer Kunden auch nachkommen. Mehr als ein Viertel der Verbraucher glaubt hingegen, dass dies erst in ferner Zukunft der Fall sein wird.

Die Studie wurde von OpenText in Auftrag gegeben. Im April und Mai 2020 wurden über Google Surveys etwa 12.000 Verbraucher aus Deutschland, Frankreich, Kanada, Spanien, Australien, dem Vereinigten Königreich und Singapur befragt.