
Cross-Media: Loyalty-Apps sind nicht immer Game-Changer
Händler erkennen zunehmend die Vorteile eigener Loyalty-Apps. Ein Risiko bleibt dabei immer, denn es ist nicht bei jeder installierten App klar, ob sie dauerhaft und regelmäßig genutzt wird. Deshalb stellt sich die Frage: Wie können Loyalty-Apps so optimiert werden, dass sie VerbraucherInnen langfristig begeistern? Wie sollten sie optimal in einen Media-Mix integriert werden? Diesen Fragen ist der „ChannelUP 2025 Vol. 1“ nachgegangen. Die aktuelle Ausgabe hat IFH Media Analytics in Zusammenarbeit mit Media Central verfasst.
Demnach sind Loyalty-Apps inzwischen kaum noch aus dem Handel weg zu denken – etwa 70 Prozent der befragten TeilnehmerInnen schätzen sie. 92 Prozent nutzen sie für branchenübergreifende Programme, 91 Prozent setzen vor allem in den Sparten Lebensmitteleinzelhandel und Drogeriebedarf auf Loyalty Apps.
Im Schnitt haben UserInnen 4,2 Loyalty-Apps installiert, dies gilt für Deutschland. Als „Heavy User“ gelten KonsumentInnen, die mehr als vier Apps installiert haben – meistens sind das junge und digital affine Zielgruppen mit überdurchschnittlich gutem Einkommen. Oft nutzen diese Befragten ihre Apps allerdings nicht nur zum Shoppen, sondern vor allem für Preisvergleiche.
Wichtig dafür, dass eine Loyalty-App sich dauerhaft halten kann, sind vor allem klare Mehrwerte und Funktionalität. Entscheidend ist für die KundInnen vor allem, dass sie mit einer entsprechenden App Treuepunkte sammeln können. Für 75 Prozent sind Rabatte und Gutscheine sehr wichtig. 77 Prozent betonen, dass die Bedienung einfach sein muss.
Für den Download wird offline geworben
Wie gelangt eine Loyalty-App auf das Smartphone der NutzerInnen? Die Erhebung zeigt klar: Die meisten Befragten wurden durch Werbung im Geschäft dazu motiviert, sich die App herunter zu laden. Etwa ein Viertel der TeilnehmerInnen hat sich die App lediglich aufgrund von Offline-Werbung vor Ort herunter geladen. Das legt das Fazit nahe, dass diverse Drive-to-Store-Maßnahmen notwendig sind, um in einem runden Multimedia-Mix entsprechend mehr Loyalty-App-Downloads einzufahren.
Für viele sind Loyalty-Apps noch Neuland
Immerhin gaben drei von zehn TeilnehmerInnen an. bislang keine Loyalty-Apps zu nutzen. Manche geben als Gründe ganz spezielle Vorbehalte an. So finden 67 Prozent, dass eine Loyalty App nicht wirklich viele Vorteile mit sich bringt, 66 Prozent möchten nicht so viele persönliche Daten preisgeben. Dass sie gerne viele Geschäfte besuchen und sich nicht für jedes Geschäft extra eine Loyalty-App herunterladen möchten, betonen 61 Prozent. Mehr als 50 Prozent sagen, dass sie ohnehin schon zu viele Apps auf dem Handy haben.
Fazit: Loyalty-Apps sind aus dem Werkzeugkasten des Handels nicht mehr wegzudenken – trotzdem garantieren die Apps alleine noch lange keine nachhaltige Kundenbindung. Nicht alle Kunden haben dieselbe Affinität für Bonuspunkte und Rabattcodes. Deshalb dürfen Händler einen gut durchdachten Media-Mix, in welchem alle Elemente strategisch miteinander verbunden sind, nicht vernachlässigen.