Covid 19 verändert das Marketing nachhaltig

Zur News-Übersicht

Covid 19 verändert das Marketing nachhaltig

Kontaktverbote, eine drohende weltweite Rezession und dann? Was bedeutet die internationale Situation für Marketing-Verantwortliche? Marketer empfehlen: Die Sorgen der Kunden ins aktuelle Marketing einbringen und keinesfalls ignorieren. Denn Covid 19 verändert auch, wie Werbung wahrgenommen und ob sie angenommen wird.

Probleme thematisieren statt heile Welt vorspielen

Der Dialogmarketing-Software-Spezialist Optilyz hat jüngst Interviews mit 100 Marketing-Entscheidern aus der DACH-Region geführt. Fazit: Abwarten und von besseren Zeiten träumen – oder gar die schlechten Zeiten in der Werbung ignorieren – ist keine Option. Die Budgetverteilung, Tools, Kanäle und Prozesse müssen überdacht und neu angepasst werden. Wichtig dabei: Die Kundenkommunikation muss so formuliert werden, dass die aktuelle Situation mit einbezogen wird. Die konkreten Empfehlungen:

  • Übliche 0815-Botschaften, die eine heile Welt vorspielen, sind zu vermeiden.
  • Die Sorgen der Kunden müssen ernst genommen und mit Mitgefühl und Verständnis aufgefangen werden.
  • Optimismus darf und muss trotzdem sein! Werbung soll Hoffnung verbreiten und dabei trotzdem realistisch bleiben.
  • Die Krise kann in aktuelle Werbebotschaften sinnvoll mit einbezogen werden.
  • Ehrlichkeit in der Werbung wird zunehmend wichtiger. Probleme – wie etwa Engpässe – dürfen frühzeitig thematisiert werden.
  • Schnelles Handeln und Umdenken ist gefragt. Slogans und Botschaften, die heute noch aktuell sind, können schon morgen veraltet sein und unangebracht wirken.
  • Betonen Sie den Mehrwert Ihres Marketings. Kunden wollen momentan vor allem aktuelle Informationen. Vermitteln Sie ihnen das Gefühl, dass Ihre Botschaft relevant ist.

Marketing-Prioritäten neu überdenken

Kosteneffizienz und kurzfristige Erfolge sind aktuell wichtiger denn je – das verändert auch die Sicht auf Prioritäten und Projekte. Im Hinblick auf sinkende Umsatzerwartungen und einer geringere Gesamtnachfrage muss auch das Marketing passen. Ein Großteil der von Optilyz befragten Marketer empfiehlt deshalb, Marketing-Budgets derzeit in „optional“ und „verpflichtend“ einzuteilen. Alles, was keinen messbaren Wertbeitrag hat, wie etwa Außenwerbung, ist „optional“ und kann während einer Rezession deutlich reduziert werden. Alle Maßnahmen, die die Umsätze direkt stabilisieren, werden als „verpflichtend“ eingestuft.

Durch die Reduktion der Marketingbudgets rückt das Bestandskunden-Marketing mehr in den Fokus. Das bedeutet für die CRM-Teams, dass sie den Markt durch planbare und unmittelbare Umsätze wieder beleben können. Die interviewten Spezialisten gehen davon aus, dass durch die aktuelle Krise drei Entwicklungsphasen aus Marketing-Sicht durchlaufen werden:

  • zuerst der Schock
  • dann die Wiederbelebung
  • schließlich die Erholung

Gewinner und Verlierer

Aus diesen Phasen werden Gewinner und Verlierer hervorgehen. Geschäftsmodelle müssen langfristigen Veränderungen standhalten. Deshalb müssen Unternehmer verstehen, in welcher Phase ihre Kunden sich gerade befinden, um ihr Marketing entsprechend ausrichten zu können. Wenn der „Schock“ in die „Wiederbelebung“ übergeht, verändert sich die Kundenstimmung beispielsweise massiv. Firmen, die dies berücksichtigen, werden davon auch wirtschaftlich profitieren.

Fazit: Firmen, die jetzt angemessen auf die Situation reagieren, werden von Wettbewerbsvorteilen deutlich profitieren. Es geht nicht nur um den Kampf ums Überleben – die Unternehmen müssen vielmehr jetzt herausfinden, wie sie künftige Marktchancen nutzen können, um ihr Geschäft langfristig voranzubringen.