Burnout im Homeoffice

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Burnout im Homeoffice

Stress, stressiger, Homeoffice: Vermutet hat es vermutlich kaum jemand, doch das Arbeiten in den eigenen vier Wänden ist für viele zu einem großen Problem geworden. Mehr als ein Achtel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland erklären, dass sie an Burnout leiden. Verursacht wird dieser Missstand durch chronischen Stress am hybriden Arbeitsplatz.

Drei Viertel (74 Prozent) der für die Erhebung von Barco ClickShare Befragten sind der Meinung, dass Arbeiten im Homeoffice übermäßigen Stress verursacht. Die Gründe sind vielschichtig: So sei das Management häufig schlecht, auch die übermäßige Nutzung der Geräte und wenig Offline-Kontakt zu den Kollegen geht bei vielen auf die Psyche. Barco ClickShare, ein Unternehmen das Hardware für Remote-Konferenzen anbietet, zeigt mit seiner Studie auf, welchen Herausforderungen sich Unternehmen in Zeiten des hybriden Arbeitens stellen müssen.

Demnach sagen 33 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass beim Arbeiten im Büro leichter erkannt wird, ob Kollegen überarbeitet oder mit ihren Aufgaben überlastet sind. Wer im Homeoffice tätig ist, neige eher dazu, seinen Stress vor den anderen zu verbergen und nicht aufzufallen. Jeder Vierte Mitarbeitende erklärt in der Studie, entweder an einem Burnout zu leiden oder kurz davor zu stehen.

Remote Work: Viele negative Aspekte

Zu Beginn der Pandemie zeigten sich viele erfreut über die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten. Inzwischen ist die Stimmung gekippt: 74 Prozent stehen dem hybriden Arbeitsmodell skeptisch bis negativ gegenüber. 28 Prozent finden, dass sie mit der Nutzung aller erforderlichen technischen Gerätschaften überfordert sind. Genauso viele merken, dass sie so viele berufliche Verpflichtungen im Homeoffice haben, dass sie die Geräte auch in ihrer Freizeit nicht abschalten können. Ein weiteres Viertel beklagt, dass im Homeoffice ein Meeting das andere jagt und dass die dafür nötigen Meeting-Technologien Stress auslösen. Dass sich Remote Work negativ auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen auswirkt, finden 20 Prozent. Mehr als ein Drittel beklagt, dass ihnen der persönliche Austausch im Kollegenkreis fehlt.

Längst sind viele, die anfangs begeistert vom Homeoffice waren, wieder aus Überzeugung Vollzeit ins Büro zurückgekehrt oder arbeiten zumindest wieder mehr im Büro als von Zuhause aus. 65 Prozent der Befragten betonten, dass bei Remote Work die Nachteile inzwischen klar überwiegen. Immerhin ein Drittel wünscht sich nach wie vor, mehr im Homeoffice arbeiten zu können. 23 Prozent betonen, dass sie wegen technischer Überlastung und schlechtem Management erwägen, den Job zu wechseln.

Das Problem der stillen Kündigung

Am hybriden Arbeitsplatz wächst sich das Phänomen der „stillen Kündigung“ zunehmend zum Problem aus. Wie das Analyseunternehmen Gallup in einer Studie ermittelt hat, besteht gut die Hälfte der US-Belegschaft aus „stillen Kündigern“.
Die Ergebnisse der Barco-Studie zeigen, dass ein Teil der Belegschaft und des Managements gar nicht mitbekommt, wie gestresst und überfordert viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Für die Psyche der Betroffenen könne sich diese Tatsache als verheerend auswirken.

Das Barco Meeting Barometer wird jährlich erstellt und soll aufzeigen, wie zufrieden oder unzufrieden Mitarbeitende mit dem hybriden Arbeiten in ihrem Unternehmen sind. Für die Studie wurden 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den USA und Europa befragt. Ergebnis: Ihre Zufriedenheit liegt bei – 25 Prozent. Verbesserungen rund um das Thema Remote Work sind also dringend angeraten.