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Berufe mit Zukunft: Social Media Manager

Der Wahlkampf für die Bundestagswahl 2013 steckt in seiner heißen Phase, doch viele Parteien nutzen ihr volles Potenzial nicht aus. Einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. zufolge besteht vor allem in der digitalen Präsentation der politischen Positionen noch Nachholbedarf. Brauchen Merkel und Co. ein effektiveres Social Media Management?

Der Analyse des BVDW zufolge haben sich die Parteien in Sachen Internet zwar verbessert, dennoch vergeben die Befragten eine durchschnittliche Schulnote von 3,8. Besonders bei der Nutzung von sozialen Netzwerken besteht Verbesserungsbedarf; noch schlechter schneidet mit der Schulnote 4,5 das mobile Internet ab. Die Politik muss das Potenzial sozialer Netzwerke erst erkennen, Unternehmen haben dies bereits getan. Social Media Marketing – also die aktive Ansprache der Kunden in Facebook und Co. – wird immer wichtiger. Nach einer Erhebung der Bitkom, dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. nutzt bereits die Hälfte aller deutschen Unternehmen soziale Netzwerke, um mit Kunden noch besser zu kommunizieren; 15 Prozent gaben an, in der Zukunft ebenfalls auf Twitter, Xing und Co. setzen zu wollen. Aufgaben, die früher von PR-erfahrenen Mitarbeitern oder Online-Redakteuren erledigt wurden, werden zunehmend ausgelagert, ein völlig neues Berufsbild hat sich etabliert: der Social Media Manager. Ein Job, der vor allem Quereinsteiger anzieht, doch ein abgeschlossenes Studium der Kommunikationswissenschaften oder Erfahrungen in einer PR-Agentur reichen nicht aus, um erfolgreich zu sein, so Experten. Vielmehr muss ein guter Social Media Manager Kommunikationsstärke, Vitamin B, Fingerspitzengefühl und Offenheit mitbringen. Die Affinität zu sozialen Netzwerken und technischen Zusammenhängen darf ebenfalls nicht fehlen, HTML, CMS und der Einsatz von Monitoring-Tools gehören ebenso zum Tagesgeschäft wie Reaktionsschnelligkeit und eine gute Strategie, um den gefürchteten Shitstorm abzuwenden. Und der kann sich äußerst negativ aufs Unternehmensimage auswirken, wie bereits Henkel, die Direktbank ING-DiBa oder Vodafone D2 leidlich erfahren mussten.

Berufsbegleitende Weiterbildungen für Networker

Geschützt ist die Berufsbezeichnung nicht und so findet man in den Stellenanzeigen viele unterschiedliche Tätigkeiten: Vom Führen des Unternehmensblogs zu redaktionellen Aufgaben und Beratungen für Mitarbeiter ist alles vertreten. Klar ist: Social Media Manager sind risikobereite, authentische Generalisten, die den Kontakt mit Menschen nicht scheuen und technischen Innovationen offen gegenüberstehen. Flexible Quereinsteiger profitieren besonders, denn bis zum Jahr 2016 sollen in der deutschen Internetwirtschaft 80.000 neue Arbeitsplätze entstehen. So wird aus dem Afrikanistik-Absolventen ein wichtiger Baustein für den Unternehmenserfolg. Autodidakten bringen sich die Grundlagen einfach selbst bei, mittlerweile bietet der Markt aber auch zahlreiche Qualifikationsmöglichkeiten an. Wie gut diese sind, hat die Stiftung Warentest bereits in ihrer „Finanztest“-Ausgabe 06/2012 überprüft. In den untersuchten Angeboten sind vor allem Einsteiger gut aufgehoben, Vorkenntnisse waren nicht erforderlich. Wer sich weiter qualifizieren oder eine neue berufliche Richtung einschlagen möchte, hat die Wahl zwischen Präsenz- und Onlinekursen. Neben Grundlagenwissen zu Online-Marketing, Public Relations und Vertrieb stehen hier auch erste praktische Erfahrungen im Mittelpunkt, bei einem Angebot im Test erhielten Teilnehmer außerdem Beispiele verschiedener Branchen. Testsieger wurde das Online-Angebot der Social Media Akademie, doch auch die Kurz-Kurse von eMBIS und der Technischen Akademie Wuppertal (TAW) konnten überzeugen. Während einige Kurse nur 40 Euro kosten, schlagen andere mit mehr als 1.000 Euro zubuche. Die Experten raten daher: Aufwand und Kosten der Qualifizierung müssen im Verhältnis zur Qualität der Ausbildung stehen.