Arbeitswelt und Corona: Fünf prägende Veränderungen

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Arbeitswelt und Corona: Fünf prägende Veränderungen

Die Corona-Krise hat Unternehmen aller Couleur zum Umdenken gezwungen: Binnen weniger Wochen haben sich Strukturen und Arbeitsweisen etabliert, die kaum jemand vor einem halben Jahr für möglich gehalten hätte. Welche Veränderungen werden auch nach der Pandemie bleiben? Der IT-Dienstleister Tata Consultancy Services (TCS) wagt fünf Thesen.

1. Gesundheit als Priorität

Corona wird Spuren hinterlassen, die sich vermutlich auch dann noch lange halten werden, wenn die Gefahr bereits gebannt ist. Wenn wir monatelang alle Orte meiden, die eine Ansammlung vieler Menschen bedeuten könnten, wird auch kaum jemand in volle Großraumbüros zurückkehren wollen. Hier geht es nicht mehr nur um die Angst, sich anzustecken – durch die Krise ist vielmehr ein neues Bewusstsein für das eigene Wohlergehen entstanden. Eine zentrale Frage, um die sich Unternehmen kümmern müssen, ist also: Wie schützen wir in Zukunft die Gesundheit unserer Mitarbeiter? Wie begegnen wir psychischen Problemen, die etwa durch Existenzängste im Zuge der Krise ausgelöst wurden?

2. Home Office als neuer Standard

Unternehmen weltweit haben es geschafft, ihre Arbeit binnen weniger Tage in die Wohnungen der Mitarbeiter zu verlagern – und es funktioniert! Tata Consultancy Services (TCS) selbst gibt an, dass von seinen weltweit 448.000 Mitarbeitern derzeit 90 Prozent im Home Office tätig sind. Remote Work ist der neue Standard und das ortsunabhängige Arbeiten bietet viele Vorteile: Man steht nicht im Stau und befürchtet, zu spät ins Büro zu kommen – zwei Fahrten im Berufsverkehr fallen täglich weg, was eine enorme Zeitersparnis bedeutet. Das wiederum kommt der Produktivität zugute. Aktuell wird ein Gesetzesentwurf diskutiert, der eventuell ein Recht der Arbeitnehmer auf Home Office möglich machen könnte – auch für die Zeit nach der Pandemie. Unternehmen, die jetzt dauerhaft funktionierende Strukturen etablieren, schaffen sich vermutlich einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil.

3. Agile digitale Tranformation

Bitkom Research haben Unternehmen zur digitalen Transformation befragt und 43 Prozent gaben an, dass neu entwickelte Methoden vor allem agil und ortsunabhängig einsetzbar sein sollten. 53 Prozent sehen hierin sogar eine Kernkompetenz der digitalen Transformation.
Digitale Kollaborationstools, die auch über Landesgrenzen hinweg funktionieren, machen ein effizientes Projektmanagement möglich. Arbeitgeber können ihre Teams standortunabhängig einsetzen und damit so effektiv wie möglich für ihre Kunden arbeiten.

4. Mehr Transparenz bei den Lieferketten

Geschlossene Geschäfte während der Pandemie haben dafür gesorgt, dass die Menschen sich vermehrt Produkte nach Hause bestellt haben. Möglich, dass sich dieser Trend auch nach der Krise hält. Deshalb wird es noch wichtiger, dass Lieferketten durchgängig nachvollziehbar und transparent sind. Ausbaufähig ist etwa der Einsatz von Sensoren in Lieferwagen und Paketen, die eine minutiöse Nachverfolgung von Transaktionen und Lieferungen möglich machen.

5. Mehr Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen

Die Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen wurde in den vergangenen Wochen durch die Pandemie vorangetrieben. Vollständig digitale Geschäftsmodelle funktionieren nun etwa im Sektor Banken und Versicherungen oder in der Medizin. Um physische Produkte und auch Dienstleistungen weiter anbieten zu können, müssen Unternehmen den Kundendienst ausbauen und ihre Produkte entsprechend mit Technologien verbessern oder unterstützen. Hier ist es vorstellbar, dass Software mit künstlicher Intelligenz verstärkt zum Einsatz kommt. Unternehmen, die ihre Dienstleistungen und Produkte bislang nicht digitalisiert haben, müssen sich spätestens jetzt an die Arbeit machen, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollen.

Unwahrscheinlich, dass ein alter Status Quo in die Firmen zurückkehrt, wenn die Pandemie gebannt ist – viel wahrscheinlicher ist, dass eine neue Normalität gelebt wird, das „New Normal“.